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Basel Skurriles und 40 000 Schusspatronen

Die Oberbadische
Gesellschaftskritik, wie bei den skurrilen Schlagzeilen von Ron Terada, war bei der Art Basel an vielen Stellen zu spüren. Foto: Susann Jekle Foto: Die Oberbadische

Kunstmesse: Die Art Basel zieht Kunstfans und Sammler aus der ganzen Welt an

Von Susann Jekle

Art Basel – die bedeutendste Kunstmesse der Welt. Wie in jedem Juni kamen auch in diesem Jahr renommierte Galerien aus aller Welt in die Schweiz, um Werke des 20. und 21. Jahrhunderts zu zeigen. Von Dienstag bis Sonntag war Basel das Zentrum der Kunstwelt. In Zahlen: 291 Galerien aus 35 Länden, die die Werke von rund 4000 Künstlern präsentierten. Der geschätzte Wert all dieser Kunstwerke liegt zwischen drei und 3,5 Milliarden Franken.

Eine kurze SBB-Fahrt – aber irgendwie auch Welten – von Lörrach entfernt türmte sich auf dem Basler Messeplatz tonnenweise Kies, den die spanische Künstlerin Lara Almarcegui für ihre Installation nach und nach aufschütten ließ. Bis zum Ende der Messe sollten 1250 Tonnen zusammenkommen.

In der Messehalle angekommen reihte sich die Ausstellungsfläche einer Galerie an die nächste. Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen – die Galerien bringen zur Art Basel nur das Beste mit. Werke von Pablo Picasso, Yves Klein, Alexander Calder und Andy Warhol aus dem vergangenen Jahrhundert werden dort ebenso präsentiert wie von noch lebenden Künstlern wie Jeff Koons oder Ai Weiwei. Die Galerie Catriona Jeffries aus Vancouver zeigte interessante Werke des Künstlers Ron Terada: Auf großen Leinwänden prangten skurrile Schlagzeilen wie zum Beispiel „Facebook will, dass ihr längere Videos schaut, also zeigt es euch längere Videos“ oder „Die meisten Amerikaner denken, künstliche Intelligenz wird die Jobs anderer Leute zerstören, nicht ihre“. Gesellschaftskritik war bei der Art Basel an vielen Stellen zu spüren.

Bei der Ausstellungsplattform „Art Unlimited“ in Messehalle 1 wurden unter der kuratorischen Leitung des New Yorkers Gianni Jetzer die Dimensionen der klassischen Messestände gesprengt. Großformatige Gemälde und Skulpturen, Live Performances und Installationen machen die „Unlimited“ zu einem besonderen Erlebnis. Während die Galerien häufig elitär wirken, erinnert die weitläufig angelegte „Unlimited“ an ein Museum für moderne Kunst. Hier werden oftmals die kontroversesten – aber auch die spektakulärsten – Werke präsentiert. So zum Beispiel der „Death Star II“ vom amerikanischen Künstler Robert Longo, der bereits vor der offiziellen Eröffnung der Art Basel am vergangenen Donnerstag für 1,5 Millionen Dollar verkauft wurde. Bei der Skulptur formen 40000 glänzende Schusspatronen einen kugelförmigen Planeten – mit dem Werk will Longo auf die zunehmenden Amokläufe und Massenschießerein in den USA anspielen. Ein Fünftel des Preises, also 300 000 Dollar, sollen an eine US-Institution, die sich für schärfere Waffengesetze einsetzt, gespendet werden.

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