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Basel Solarenergie birgt noch viel Potenzial

Die Oberbadische
Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Fotovoltaik: Geringere Förderung in Basel hat teilweise für Unsicherheit gesorgt

Wer in Basel eine Fotovoltaikanlage betreiben will, der muss zunächst einmal Geld in die Hand nehmen. Umso mehr, als vor einigen Wochen das Amt für Umwelt und Energie die Fördersätze gekürzt hat. Zugleich aber sei Basel beim Thema Solarenergie und der Umsetzung des Energiegesetzes auf einem guten Weg.

Von Adrian Steineck

Basel. Das teilt das baselstädtische Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Laut dem Energiegesetz, dessen aktuelle Fassung zum 1. Januar in Kraft getreten ist, sollen bis zum Jahr 2050 insgesamt 20 Prozent des Schweizer Strombedarfs aus Fotovoltaik-Anlagen gedeckt werden. „Laut der Energiestatistik des Kantons Basel-Stadt hat die Stromproduktion aus Fotovoltaik zwischen 2010 und 2016 um 513 Prozent zugenommen. Der Anteil von Solarstrom am Gesamtverbrauch beträgt rund 1,5 Prozent“, heißt es in der Antwort der Behörde.

Lange Warteliste bei den Fördergeldern

Zugleich werde einiges getan, um die Nutzung von Sonnenenergie zu fördern. Auf kantonaler Ebene werde etwa die Fotovoltaik in Kombination mit Dachsanierungen gefördert. Dabei würden die Fördergelder bis zu einer Verdoppelung der Beiträge für die Dachdämmung in Abhängigkeit des genutzten solaren Potenzials reichen.

Auf nationaler Ebene ist das Bundesamt für Energie (BFE) zuständig. Dieses setzt auf ein sogenanntes kostenorientiertes Einspeisevergütungssystem (KEV). Finanziert wird das KEV durch einen Zuschlag auf das Höchstspannungsnetz, das von allen Stromverbraucher pro verbrauchter Kilowattstunde bezahlt.

Allerdings zeigt ein Blick auf die Internetseite des BFE, dass es offenbar nicht ganz einfach ist, tatsächlich an Fördergelder zu kommen. So sind laut BFE schweizweit 40 000 Projekte auf der Warteliste, zugleich könne diese Liste aber mangels Geld nicht abgebaut werden.

Ein Blick in die KEV-Statistik zeigt, dass zum Jahresbeginn allein im Kanton Baselland 1409 Projekte auf der Warteliste standen, in Basel-Stadt 361. Tatsächlich umgesetzt worden sind aber nur 409 Projekte in Baselland respektive 83 im Kanton Basel-Stadt.

Ohnehin monieren Kritiker der Fotovoltaik, dass diese ohne finanzielle Förderung nicht funktioniere, zumal die Schweiz kein Sonnenland sei. Dazu heißt es vom baselstädtischen Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt auf Anfrage unserer Zeitung, dass laut einer Studie von Swisssolar, dem Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie, das nachhaltige Solarpotenzial aus Fotovoltaik in der Schweiz 24,6 Terrawattstunden betrage.

Saisonale Schwankungen weniger stark ausgeprägt

„Die Schweiz ist durchaus ein Sonnenland, besonders in den Bergen sind zudem die saisonalen Schwankungen weniger ausgeprägt und die Strahlung höher als im Flachland“, schlussfolgert das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt.

Zu dem Umstand, dass Solarstrom in Basel seit einigen Wochen weniger stark gefördert wird als bisher, wie das Amt für Umwelt und Energie Ende Mai mitgeteilt hat, heißt es von Seiten des Departements: „Die tieferen Preise für die PV-Module haben auch in Basel dazu geführt, dass die Vergütung an die Marktpreise angepasst wurde.“ Die Vergütungssätze seien in Basel-Stadt aber immer noch erheblich höher als in den meisten anderen Kantonen.

Zudem seien die Preise für PV-Module in den vergangenen Jahren stark gesunken. Tiefe Strompreise am Markt hätten aber dazu geführt, dass die Einspeisetarife teilweise stark gesunken sind. Das habe zu Unsicherheit und einem leichten Rückgang insbesondere bei der Realisierung von Großanlagen zu Investitionszwecken geführt, wie die Verantwortlichen beim Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt einräumen.

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