Basel Spannender Einstieg ins Mittelalter

Die Oberbadische
Regen Zuspruchs erfreute sich der „Tag der Stadttore“ in Basel mit Besichtigungen und Vorträgen. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Stadttore: Historische Basler Monumente / Hunderte bei Wehranlagen und Türmen

Von Peter Ade

Basel. Die alte Bischofsstadt am Rheinknie ließ tief in ihre Geschichte blicken und lockte damit eine ganze Region. Einige Hundert Menschen kamen am Samstag zum „Tag der Stadttore“. Stadtführer gaben Informationen und erzählten packende Geschichten. Basels alte Wehranlagen konnten sozusagen hautnah in Augenschein genommen werden. Im Zentrum stand der Pulverturm mit kleinen Ausstellungen und Streifzügen durchs Waisenhaus in Kleinbasel. Weitere Führungen machten mit dem St. Alban-Tor, der Letzimauer im St. Alban-Tal und dem St. Johanns-Tor bekannt. Beim Spalentor gab’s Infos zur alten Stadtbefestigung.

Das Stadttor St. Alban – von Einheimischen „Dalbedoor“ genannt – markiert den Zugang zum St. Alban-Quartier. Es erinnert mit seinen engen Gassen und historischen Bauten ans Mittelalter. Im Tordurchgang sind die schweren Pfähle zu sehen, die bei Gefahr einzeln heruntergelassen wurden, um den Zugang zur Stadt zu verriegeln.

Die Stadtmauer ist ein Bauwerk, das in drei verschiedenen Größen von 1080 bis 1860 als Befestigungsanlage diente. An der Inneren und Äußeren Stadtmauer bildeten Tore und Schwibbögen den Ein- und Ausgang.

Im Jahr 1860 begann die „Entfestigung“ der Stadt, 1879 war sie vollendet. Von den Stadttoren blieben nur das St. Johanns-Tor, das St. Alban-Tor und das Spalentor erhalten. Im „Dalbeloch“ steht noch ein kurzes Stück der Mauer mit dem Stadtgraben, der in den 1970er Jahren umfassend renoviert wurde. Der „Mühlegraben“ vor der Mauer im Dalbeloch konnte früher bei Bedarf mit Wasser aus dem St. Alban-Teich geflutet werden.

Die Teilnehmer an den Besichtigungen erfuhren unter anderem, dass die ehemaligen Stadtgräben beim Abriss der Stadtmauern zugeschüttet und zu Straßen und Grünanlagen ausgebaut wurden. So lässt sich der Verlauf der Mauern bis heute grob nachvollziehen. Beim Wiederaufbau Basels nach dem großen Erdbeben des Jahres 1356 entschloss man sich, die Stadt mitsamt allen Vorstädten mit einem einheitlichen neuen Mauergürtel samt Graben zu umgeben. Vereinzelt wurden alte Teile mit verwendet und lediglich angepasst.

Auffallend ist die vom Typus abweichende Form des Spalentors. Im Unterschied zu St. Alban und St. Johann wurden beim Spalentor dem viereckigen Torturm zwei flankierende und in den Graben vorspringende Rundtürme angefügt. Die Maßnahme erfolgte zweifellos aus Rücksicht auf seine exponierte Lage. Das Tor stand am äußersten Punkt, zu beiden Seiten bog die Mauer stadtwärts zurück.

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