Basel Spektakel für Circus-Fans

Die Oberbadische

Circus-Festival: Hochseil-Lauf über den Rhein geglückt / Open-Air-Auftritte auf dem Messeplatz

Anlässlich des Young-Stage-Circus-Festivals (siehe auch unten stehenden Bericht) verwandelte sich Basel am Wochenende in eine Zirkusstadt: Am Samstag überquerte der kanadische Hochseilartist Laurence Tremblay-Vu in 25 Metern Höhe und komplett ungesichert den Rhein, am Sonntag traten verschiedene Compagnien auf dem Messeplatz auf.

Von Susann Jekle

Basel. Mit großer Spannung wurde am Samstagnachmittag der Auftritt des Hochseilartisten Laurence Tremblay-Vu aus Kanada erwartet. Auf der Mittleren Brücke und an der Rheinpromenade war kaum mehr ein Platz zu finden.

Mithilfe einer Hebebühne wurde Tremblay-Vu zu dem Seil, das zwischen zwei Kränen gespannt war, hinaufgefahren. In einer Höhe von rund 25 Metern über dem Rhein legte der Artist die Strecke von fast 200 Metern ungesichert zurück. Doch nicht nur das: Der 32-Jährige vollführte auf dem Seil kunstvolle Schritte und balancierte sich Stück für Stück nach vorn. Das Publikum hielt den Atem an, als Tremblay-Vu sich plötzlich hinlegte oder ein Spagat auf dem Seil machte. Stellenweise hielt er sich nur mit Händen oder Füßen am Seil fest und hing kopfüber hinunter. Dafür musste der Akrobat seine Balance-Stange loslassen. „Das ist der schwierigste Moment des Auftritts“, hatte Tremblay-Vu im Vorfeld im Interview mit unserer Zeitung erklärt. „Das ist aber zugleich einer der spannendsten Momente für mich.“

Ohne Probleme oder Zwischenfälle erreichte Tremblay-Vu die andere Rheinseite, wo er sich grazil abseilte und unter dem tosendem Applaus des Publikums seinen Erfolg feierte. Die gelungene Rheinüberquerung stellt nach eigener Aussage die bisher größte Leistung für den Hochseilakrobaten dar.

Buntes Sonntagsprogramm

Am Sonntag tummelten sich viele Besucher beim Open-Air-Circus-Spektakel auf dem Messeplatz: Auf fünf Bühnen traten den ganzen Nachmittag über einige der weltbesten Zirkuscompagnien auf. Fast alle Künstler beim Open-Air Circus-Spektakel waren ehemalige Teilnehmer und Preisträger des Young Stage Festivals.

Das Duo „E1NZ“ aus der Schweiz zeigte eine humorvolle Show: Auf komische und liebevolle Art boten Esther und Jonas Slanzi kleine Macken in einer Beziehung dar. Mit Vertikalseil und Flaschenjonglage ging es bei dem Paar wortwörtlich drunter und drüber. Der „Cirque de la Compagnie“ mit Akrobaten aus Frankreich und der Schweiz begeisterte wiederum mit unerwarteten Ideen, Live-Gesang, Schleuderbrett und Leiterakrobatik. Die Compagnie „Sôlta“ besteht aus einem französisch-brasilianischen Paar, das in 14 Ländern schon mehr als 300 Mal aufgetreten ist: Sie zeigten eine Mischung aus verschiedenen Zirkuselementen. Auf Bühne 5 traten mehrere Weltklasse-Künstler auf, die von Jonglage, Akrobatik bis hin zu Tanz und Comedy ihre Talente zeigten.

Die drei jungen Frauen von „Lady Cocktail“ lieferten in einer Dreiviertelstunde einen energiegeladenen Auftritt mit einer großen Portion Spaß. Zunächst erklärten die Französinnen ihrem Publikum auf drei Sprachen – Französisch, Englisch und Italienisch – die Grundregeln für ihre Darbietung. Am wichtigsten: „Es ist verboten, die Show nicht zu lieben!“ Bekleidet mit blauen Overalls zeigten sie Trapezakrobatik, Tanz und Gesang.

Beim Family Parcours konnten Kinder wenige Meter weiter verschiedenste Zirkusdisziplinen selbst ausprobieren, zum Beispiel Jonglieren, Einradfahren oder Balancieren. Dabei wurden sie behutsam von Profi-Artisten begleitet.

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