Der Abstimmungskampf tobt außerordentlich intensiv; die Basler Regierung etwa wirbt auf der Lokal-Bundspitze der „Basler Zeitung“ dafür. Tiefe Gräben verlaufen teils zwischen den gleichen Parteien in beiden Kantonen. So liefern sich aktive und ehemalige Nationalratsmitglieder der SP beider Basel mediale Duelle mit städtischen SP-Exponenten.
Im Landkanton bekämpft als einzige größere Partei die FDP, die mit einer Privatisierung liebäugelt, die Spitalfusion; auch dagegen ist die GLP. Für die Fusion ist die Baselbieter SP, wie Grüne und SVP.
Misstrauen hat eine lange Vorgeschichte
Im Stadtkanton hingegen sind FDP und GLP für die Fusion, wie Grüne und SVP. Die Stadtbasler SP jedoch warnt vor einem faulen Geschäft. Inhaltlich ist der Stadtbasler SP wie der linken „BastA!“ vor allem die geplante Aktiengesellschaft in Kantonsbesitz suspekt, die demokratische Kontrolle ausbremse; leiden werde das Personal.
Stadtlinke kritisieren auch die Baselbieter Sperrminderheit trotz Baselstädter Zweidrittel-Kapitalmehrheit als unfaire Rosinenpickerei.
Das Misstrauen hat eine lange Vorgeschichte: Eine Fusionsinitiative für die beiden Kantone hatte das Baselbiet im Jahr 2014 klar abgelehnt, der Stadtkanton aber angenommen. Schon im Jahr 1969 war die Wiedervereinigung der 1833 getrennten Basel am Baselbieter Nein gescheitert. Bis heute sind partnerschaftliche Vorlagen politisch besonders delikat.
Die Gesundheits-Zusammenarbeit der beiden Basel läuft nicht nur rund. Man hat zwar gemeinsame Spitallisten und zusammen ein Uni-Kinderspital; ein gemeinsames Geriatriezentrum scheiterte aber im Jahr 2012. Eine Stadt-Idee eines gemeinsamen Uni-Spitals war im Jahr 2010 im Landkanton schlecht angekommen; zu einer Vorlage kam es damals nicht.
So scheint derzeit ein Nein am 10. Februar zur Spitalfusion im Stadtkanton möglich, im Landkanton aber unwahrscheinlich.