Basel Süße Perspektive: Kultur und Kuchen

Die Oberbadische
13 Bühnen öffnen ihre Türen und wollen Appetit auf Kultur machen.Foto: Christian Knoerr Foto: Die Oberbadische

Kulturaktion: Die Basler Bühnen laden zum „Probesitzen mit Kuchen“ am 22. August

Von Gabriele Hauger

Basel. Der Lockdown ist überstanden. In Basel geht die kulturelle Sommerpause zu Ende. Da ist es wichtig, ein Lebenszeichen zu setzen und dem Publikum zu vermitteln: Wir sind da. Es gibt eine neue Saison. Für Sicherheit wird gesorgt.

Mit einer gebündelten Kulturaktion unter dem charmanten Titel „Probesitzen mit Kuchen“ wollen die Bühnen beider Basel auf die kulturelle Zukunft aufmerksam machen. Gestaltet wird diese wie eine Art Tag der offenen Tür. Am Samstag, 22. August, sind die Häuser zwischen 15 und 17 Uhr offen, leitende Mitarbeiter stehen für Fragen und Einblicke zur Verfügung. Und es gibt tatsächlich Kuchen – selbstverständlich unter Wahrung aller Hygienevorschriften.

Der Geschäftsleiter des Basler Marionetten Theaters kann der Corona-Krise sogar etwas Positives abgewinnen: „Die Basler Bühnen sind näher zusammengerückt“, konstatiert er auf Nachfrage. Online habe man sich intensiver und regelmäßiger ausgetauscht. Dadurch kam auch die Idee zur Aktion zustande. In seinem Theater am Münsterplatz stehen er und seine Mitarbeiter am 22. August bereit, um Schutzmaßnahmen zu erklären, eventuelle Ängste zu nehmen. Aber natürlich auch, um Lust zu machen auf die kommende Saison, die in üblichem Umfang geplant wurde und deren Auftakt am 10. Oktober mit „Kalif Storch“ sein wird. Wer Interesse hat, darf auch gerne hinter Bühne und Kulissen schauen, erklärt Jansen. Spielszenen werden zwar nicht gezeigt, dennoch soll Appetit auf Theater gemacht werden. „Kultur ist wichtige Nahrung für die Seele“, sagt er. Das werde vielen Menschen nun bewusster. Für die Zukunft ist er optimistisch. „Das muss man sein“, seufzt er. Das Schicksal, innerhalb von fünf Minuten eine Saison abschreiben zu müssen, habe er verkraftet. Nun hofft Jansen auf den Herbst. „Wir werden lernen müssen, mit diesem Virus umzugehen.“

Die gemeinsame Aktion wird auch vom Gare du Nord, Bahnhof für zeitgenössische Musik, begeistert unterstützt. Es gebe doch eine recht große Unsicherheit beim Publikum, sagt Pressesprecherin Miriam Hefti. „Wir haben an diesem Tag die Chance, verängstigte Menschen zu beruhigen, unser Hygienekonzept zu erläutern.“ Ein Konzert-Programm werde es indes nicht geben. Die künstlerische Leiterin Désirée Meiser wird Fragen rund ums Programm beantworten, die Besucher können auch hinter die Bühne schauen. Die Saison beginnt am 20. Oktober. Insgesamt werde das Veranstaltungsangebot auch nicht reduziert. Allerdings werden die Konzerte verkürzt, es gibt keine Pausen und eventuell werden Doppelkonzerte angeboten.

Beim Theater Basel wird mit Publikum der Ein- und Auslass geprobt. Die jeweilige Spartenleitung begrüßt die Gäste, führt an die Plätze, wo der Kuchen wartet, und will den persönlichen Kontakt pflegen, erläutert Pressesprecherin Mavi Behramoglu. „Wichtig ist uns das Feed back: Fühlen Sie sich sicher? Sind die Maßnahmen ausreichen?“ Anregungen will das Theater gerne in sein derzeit auszuarbeitendes Schutzkonzept miteinbeziehen.

In der Kaserne Basel wird es Mini-Führungen geben, die Einblicke in die sonst dem Publikum verschlossene Winkel des Hauses verschaffen. Und bei leckerem Kuchen möchte das Team Lust auf die kommende Saison machen.

Auch das Roxy Theater in Birsfelden öffnet gerne seine Türen. Theaterleiter Sven Heier und seine Mitarbeiter stehen für Fragen bereit, alle halbe Stunde gibt es eine Führung durchs Haus, und auf der Bühne wird ein aus Anlass des 25. Roxy-Jubiläums gedrehter Film abgespielt. Saisonstart ist am 16. September mit einem Tanzstück. Froh ist Heier zudem, dass sein Haus beim Theaterfestival am 26. August mitmacht und dabei schon ein Lebenszeichen geben kann. Auch er hat die kommende Saison wie gewohnt konzipiert. Seine Devise: „Vorsicht ja, Angst nein“. Zudem wolle man einige aufgrund des Lockdowns abgesagten Veranstaltungen nachholen. Immerhin habe man angesichts des geschlossenen Hauses mehr Kapazitäten für die Probenarbeit gehabt, ergänzt er.

Weitere beteiligte Bühnen sind: Basler Kindertheater, Helmut Förnbacher Theater Company, Goethenaum, H95 Raum für Kultur, Neues Theater Dornach, Theater Teufelhof sowie Vorstadttheater Basel.   Samstag, 22. August, 15 bis 17 Uhr

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