Basel Tierisches Sexleben

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Die Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Basel wird von einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Foto: Matthias Willi

In einer neuen Sonderausstellung dreht sich alles um das Thema Fortpflanzung im Tierreich.

Für den Kampf um das Objekt der Begierde sind Tiere mit unterschiedlichen Waffen und verführerischen Ornamenten ausgerüstet. Tierische Verhaltensweisen, Paarungsarten und Familienmodelle sind äußerst vielfältig. Warum? Weil es Geschlechter gibt.

Farbenprächtige Tierwelt

Die Welt der Tiere ist farbenprächtig und formenreich. Warum ist das so? Unterschiedliche Geschlechter, die sich für die Fortpflanzung zusammentun, sind ein Grund dafür. Was ihre biologischen Merkmale und ihre Interessen angeht, unterscheiden sie sich voneinander. Ob bei der Partnerwahl, der Konkurrenz zwischen Geschlechtsgenossen, der Paarung oder der Elternrolle: Geschlechterunterschiede der Tiere treiben die Evolution an mit dem Ergebnis einer großartigen Vielfalt. Die Sonderausstellung „Sexy – Triebfeder des Lebens“ veranschaulicht diese Vielfalt und zeigt auf, welche Rolle Geschlechter dabei spielen. Dabei zeigt sich: Manche Tiere haben zwei Geschlechter, andere keines oder gar mehrere. Es gibt Tiere, die ihr Geschlecht wechseln oder gleichzeitig über zwei Geschlechter verfügen. Allen gemeinsam bleibt: Sie wollen Nachkommen zeugen. Mit verblüffenden Geschichten, beeindruckenden Präparaten und interaktiven Elementen führen die Ausstellungsmacher vor Augen, dass Tiere keinen Aufwand scheuen, um Nachkommen in die Welt zu setzen. Sie tanzen um die Wette, zeigen sich in ihrem prächtigsten Kleid und geizen nicht mit ihren Reizen. Sie legen sich unerschrocken mit ihrer Konkurrenz an, um die Lust des Stärkeren zu genießen und am Ende als fürsorgliche Eltern über ihre Jungtiere zu wachen. Doch auch hier folgt die Rollenverteilung nicht immer einem eindeutigen Muster: Familienmodelle im Tierreich sind der Zeit voraus und kennen längst unterschiedliche Formen.

Die Ausstellung ist für Familien und Erwachsene konzipiert. Sie basiert auf der vom Liechtensteinischen Amt für Umwelt erstellten Ausstellung „Sexperten“ und ist vom Basler Ausstellungsteam ergänzt und weiterentwickelt worden. Die Ausstellung ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannend, wie aus der Ankündigung hervorgeht. Während die Schau Erwachsene über die Vielfalt der Paarungsarten und über Lust und Frust beim Liebesspiel der Tiere ins Staunen versetzt, können Kinder ausprobieren, wie es sich anfühlt, im Schutz eines Bauches, Eis oder Beutels heranzuwachsen.

Zahlreiche Präparate

Anhand zahlreicher Präparate von Jungtieren wird erzählt, wie diesen der Start ins Leben gelingt und wer ihnen den Weg ebnet, um erwachsen zu werden. Die Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Basel wird von einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Neben den regelmäßigen Führungen für Erwachsene und Familien, einem Familiensonntag oder Inklusionsangeboten fallen mit dem „Klub der Klugscheißer“ alle Hemmungen. In diesem Wettbewerb vor Publikum punktet derjenige, der wissenschaftliche Thesen überzeugend erläutert und am besten argumentiert.

Dank einer Kooperation mit dem Zoo Basel können zwei Fokusführungen im Dialog zwischen Kuratoren des Zoos und des Museums angeboten werden, eine weitere Führung mit einem externen Experten findet mit dem Biologen Daniel Haag-Wackernagel statt.

Infos finden Interessierte im Internet unter www.nmbs.ch.

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