Die GdP sieht eher einen Dominoeffekt, also dass Anrainerstaaten und deren Nachbarn, unter anderem in der Balkanregion, ihren eigenen Grenzschutz verstärkt haben. Zudem sinken die Zahlen in den Wintermonaten, wie auch die Statistik für das Jahr 2022 zeigt: So verringerte sich die Zahl der unerlaubten Einreisen von 2916 im im November auf 1579 im Dezember 2022.
Im Blick bei der verstärkten Binnengrenzfahndung und Schwerpunktkontrollen der Polizei ist auch die Schleuserkriminalität: „Mit unserem verstärkten polizeilichen Engagement im grenznahen Raum zur Schweiz erhöhen wir den Druck auf Schleuser und diejenigen, die versuchen, illegal in unser Land einzureisen“, erklärte Landesinnenminister Thomas Strobl in einer Mitteilung Ende September. Anlass war ein Treffen mit der Bundesinnenministerin. Und weiter: „Die hohe Einwanderung nach Deutschland hat uns an einen ganz kritischen Punkt gebracht: Unsere Städte, Gemeinden und Landkreise sind an der Belastungsgrenze, die Kapazitäten zur Aufnahme sind nahezu erschöpft. Wir müssen jede Stellschraube nutzen, um die Migration zu steuern und zu begrenzen.“
Weniger Aufgriffe
Die Schweiz zählt ihrerseits weniger illegale Einreisen, wie aus der jüngst veröffentlichten Statistik hervorgeht. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) meldete 50 185 Aufgriffe – knapp 2000 oder 3,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Migranten mit afghanischer Staatsangehörigkeit sind in der Statistik der rechtswidrigen Aufenthalte am stärksten vertreten. Knapp jede dritte aufgegriffene Person stammte aus Afghanistan. Jeweils jeder achte unerlaubte Aufenthalt ging auf das Konto von Personen aus Marokko und der Türkei.