Die Figur Zoltan ist dem im Herbst 2017 erschienenen Roman „Schildkrötensoldat“ von Melinda Nadj Abonji entsprungen. Die Autorin schreibt zu ihrem Text: „Über die Hauptfigur Zoltán Kertész – er stottert, leidet an der Fallsucht – wird die Sprache grundsätzlich anders erfahrbar. Indem Worte in Silben und Buchstaben zergliedert werden, wird Sprache als Mittel der militärischen Zurichtung erkennbar, hörbar. Andererseits ist die Sprache der Hauptfigur, die aus der Ich-Perspektive erzählt, durchdrungen von Fantasie und Erfindungsreichtum. Sprache ist also in all ihren Facetten präsent, als Kulturschutt und als Imaginationsraum.
Zoltán erzählt im Rückblick, was geschehen ist; am Ende ist Zoltán stumm, er kann nicht mehr raus, seine Sprache ist nur noch hinter den Lippen, in seinem Kopf. Wir hören also in seinen Kopf hinein, ein Paradox, das bestimmend ist für den Text. Das, was Zoltán monologisiert, ist als Zeugnis zu verstehen – im tiefen Sinn des Bezeugens, weil das Geschehene ansonsten verloren wäre. Der Monolog eines Verstummten.“ Premiere: Donnerstag, 11. Januar, 19.30 Uhr; weitere Termine: Sa 13..1., 19.30 Uhr, So 14.1., 18 Uhr, Mi 17.1., 19.30 Uhr, neuestheater.ch: Bahnhofstrasse 32, 4143 Dornach, Karten: www.neuestheater.ch oder Tel. 004161/ 702 00 83