Auch im Lörracher Hospiz am Buck mit einer Kapazität von sechs Betten, gelten strenge Corona-Regeln: „Jeder neue Patient muss für zwei Wochen in Isolation, unabhängig davon, ob es sich um einen Covid-19-Verdachtsfall handelt oder nicht“, erzählt Graziella Scholer, Leiterin der Einrichtung. Auch hier gilt: Ein Angehöriger pro Besucher ist erlaubt. Mundschutz und Händedesinfektion sind für alle vorgeschrieben.
Besonders belastend sei aber, dass derzeit außer dem Kernteam an Mitarbeitern keine Dritten die Einrichtung betreten dürften: „Wir haben ein wunderbares, sehr engagiertes Team von rund 20 Ehrenamtlichen, die alles dafür geben, die Bewohner auf ihrem letzten Weg zu begleiten und Geborgenheit zu vermitteln.“ Man habe sich jedoch dazu entschlossen, erst einmal auf diese Helfer zu verzichten. Sowie auf weitere Dienstleister wie Psychotherapeuten und Ärzte mit eigener Praxis. Anfangs musste man die Anzahl der Betten um die Hälfte reduzieren, um zwei unabhängig arbeitende Teams bilden zu können.
Mit der Entspannung der Corona-Lage Ende April habe man wieder auf volle Bettenkapazität umgestellt, da man mit sechs Plätzen bereits knapp dran sei.
Selbst Teamsitzungen seien zurzeit nicht möglich. Dies sei eine zusätzliche Belastung für die Mitarbeiter, für die der regelmäßige Austausch mit den Kollegen ungemein wichtig sei. „Vieles läuft über den schriftlichen Weg mit Notizen und E-Mails, manchmal gibt es auch Zweiergespräche.“
Trotz aller Erschwernisse gibt es aber einen Lichtblick am Horizont: „Wir werden wieder einzelne, ehrenamtliche Mitarbeiter in unsere Einrichtung und zu unseren Bewohnern zurückholen, damit sie die Nähe erhalten, die unsere Pflegekräfte gerade mit voller Hinhabe vermitteln. Ich freue mich sehr, sie wieder begrüßen zu dürfen“, freut sich Scholer. Eine vollständige Normalität werde es aber nicht geben. „Damit rechne ich erst wieder, sobald ein Impfstoff da ist.“