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Basel Umbau geht in nächste Runde

sda/ov
Der Kanton hat seit 2011 für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der St. Jakobshalle gut 133 Millionen Franken investiert. Foto: Adrian Steineck

Die Basler St. Jakobshalle bekommt weitere 7,5 Millionen Franken. Großräte üben Kritik.

Der Große Rat Basel-Stadt hat weitere 7,5 Millionen Franken für Modernisierungsmaßnahmen an der St. Jakobshalle bewilligt. Mit 68 zu fünf Stimmen bei 19 Enthaltungen genehmigte er am Mittwoch den vom Regierungsrat beantragten Betrag.

Vorbehalte

Die Fraktionen SP, LDP, FDP, Mitte/EVP und GLP stellten sich hinter die Ausgabe, wenn auch teilweise mit Vorbehalten. Die SVP enthielt sich. Das GAB beantragte eine Zurückweisung. „Nach zahlreichen Pleiten und Pannen bleibt die St. Jakobshalle ein Flickwerk“, sagte GAB-Großrätin Tonja Zürcher. Es sei daher Zeit, grundsätzlich über die Bücher zu gehen. Ihr Rückweisungsantrag wurde mit 65 Nein gegen 19 Ja bei acht Enthaltungen abgelehnt. Kritische Töne zur Vorgeschichte der Hallensanierung waren aber auch in anderen Fraktionen zu vernehmen. „Wir sind nicht bereit, jedem Debakel kopfnickend zuzustimmen“, begründete Pascal Messerli (SVP) die Enthaltung seiner Fraktion. Die FDP-Fraktion unterstütze die Ausgabe „stirnrunzelnd“, sagte Fraktionssprecher Andreas Zappalà. Auch aus den Fraktionen SP, Mitte-EVP und GLP gab es kritisch Töne zur Vorgeschichte der Hallensanierung. Dennoch folgten sie der Regierung. „Wir brauchen eine Halleninfrastruktur in einer Großregion wie Basel“, sagte Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP).

Barrierefreiheit

Mit dem Betrag von 7,5 Millionen Franken soll die Dachlast der Halle erhöht werden. Damit sollen auch schwere Lautsprecher, Videowände und Dekorationen temporär installiert werden können. Insgesamt ist das Geld für 23 dringliche Maßnahmen an der St. Jakobshalle bestimmt. So sollen auch die Außenbeleuchtung und der barrierefreie Zugang optimiert werden.

Derzeit ist die Halle für Menschen mit Beeinträchtigung nur eingeschränkt zugänglich, etwa mit einem Warenlift. Die Mehrzweckhalle wurde im Jahr 2018 umgebaut. Der Kanton hat seit 2011 für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der St. Jakobshalle gut 133 Millionen Franken investiert. Darin sind nebst dem Umbau auch mehrere Nachrüstungen inbegriffen. Zum Beispiel wurde beim Brandschutz für 8,7 Millionen Franken nachgebessert, wie dies die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung verlangt hatte. Wegen mangelhaftem Brandschutzes wurde im Jahr 2019 gar ein Konzert kurzfristig abgesagt.

Neuer VIP-Bereich

Wo früher Glaswände waren, da präsentiert sich der Raum jetzt offen und von Säulen getragen. Hinzu kommen feste Gastronomie-Bereiche, die von den jeweiligen Hallenmietern genutzt werden können. Auch der VIP-Bereich wurde erneuert und ergänzt, unter anderem mit einer Schauküche, um die herum die jeweiligen Veranstalter einen Gastrobereich in der gewünschten Größe abstecken können.

Im Zuge der Sanierung wurde auch die Zuschauerkapazität erhöht. Statt wie bisher 9000 finden künftig rund 12 400 Besucher Platz in der Halle. Damit verfügt Basel über die neben dem Hallenstadion in Zürich-Oerlikon größte Mehrfunktionsarena der Schweiz.

Die „Joggelihalle“ befindet sich auf Boden der Baselbieter Gemeinde Münchenstein, Besitzer und Betreiber ist der Kanton Basel-Stadt. Sie wird unter anderem für Sportanlässe wie die „Swiss Indoors Basel“ sowie für kulturelle Veranstaltungen und Generalversammlungen genutzt.

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