Basel Versorgung an Bedürfnisse anpassen

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Bei psychiatrischen Behandlungen liegt Basel auf dem Schweizer Spitzenplatz. Foto: pixabay

Gesundheitsversorgung: Beide Basel wollen stationäre Behandlungen in Psychiatrie abbauen

Nach der Neuregelung in der Akutsomatik streben die Kantone Baselland und Basel-Stadt ab 2024 nun auch gleichlautende Spitallisten im Bereich der Psychiatrie an. Psychiatrische Kliniken aus der ganzen Schweiz können sich bis Ende Januar 2023 für Leistungsaufträge bewerben.

Basel (sda). Die gemeinsamen Spitallisten haben zum Ziel, die Gesundheitsversorgung in der Region Basel den tatsächlichen Bedürfnissen anzupassen und Überangebote abzubauen, wie die Gesundheitsdirektoren der beiden Basel am Montag an einer Medienkonferenz mitteilten.

Die Psychiatrie wird dabei als Fachgebiet mit der größten Dynamik und dem höchsten Wachstum bezeichnet, wenngleich sie nicht das Gebiet ist, das in der Gesundheitsversorgung die höchsten Kosten ausweist. Entsprechend gehe es nicht darum, Kosten einzusparen, sagte der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP). Davon ausgehend, dass der Bereich Psychiatrie weiter stark anwachsen werde, wolle man die bestehenden Ressourcen aber richtig einsetzen.

20 Prozent mehr stationäre Fälle

Ein Bericht zur Versorgungsplanung hat ergeben, dass im Versorgungsgebiet Basel rund 20 Prozent mehr Fälle stationär behandelt würden, als dies anhand der Struktur der Wohnbevölkerung zu erwarten gewesen wäre. Und dass die beiden Basel hier weit vor der restlichen Schweiz liegen. Ziel sei es nun, das kostengünstigere ambulante und intermediäre Angebot zu stärken.

Verlagerung zu intermediären Angeboten

Angestrebt werde also eine Verlagerung von stationären in vor allem intermediäre Behandlungsangebote in der Größenordnung von 16 Prozent. Dies vor allem in den Bereichen Erwachsenen- und Alterspsychiatrie, während man in der Jugendpsychiatrie keine genaueren Vorgaben machen wolle, wie der baselstädtische Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) sagte. Das Ganze in Zahlen: Bei der Erwachsenenpsychiatrie gehen die Verantwortlichen bis 2029 von einem Gesamtwachstum der Behandlungstage von 201 000 auf 208 000 aus. Dabei sollen die intermediären Behandlungstage von 35 000 auf 63 000 deutlich anwachsen, während bei den stationären Tagen ein Rückgang von 166 000 auf 145 000 angestrebt wird.

Diese gewollte Tendenz hat zur Folge, dass die Kapazität der intermediären Angebote ausgebaut werden muss. Hier wird von einem Plus von 73 Prozent ausgegangen, was rund 158 zusätzlichen Plätzen entsprechen würde.

Psychiatrische Kliniken aus der ganzen Schweiz können sich nun bis Ende Januar 2023 für Leistungsaufträge in der Gesundheitsregion beider Basel bewerben. Gegenwärtig behandeln 17 Kliniken in der Region psychiatrische Fälle.

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