Die Verlängerung der Tram 3 von Basel nach Saint-Louis verläuft planmäßig. Im Mai soll die Zollanlage Burgfelden fertig sein. Die Strecke kann zum Ende des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden.
Regio: Die Verlängerung der Tram 3 ist zu 85 Prozent abgeschlossen / Verhandlungen über Ticketpreise laufen
Die Verlängerung der Tram 3 von Basel nach Saint-Louis verläuft planmäßig. Im Mai soll die Zollanlage Burgfelden fertig sein. Die Strecke kann zum Ende des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden.
Regio. Derzeit sind 85 Prozent der Gleise verlegt. „Es mussten ganz normale Straßentiefbauarbeiten verrichtet werden“, erklärte Mathieu Harnist, Projektleiter des Bau- und Verkehrsdepartements im Gespräch mit unserer Zeitung. Auf der französischen Seite, wo die Tramgleise auf der Brücke über die Zollfreie Straße und der Autobahnbrücke verlegt werden, verlaufen die Arbeiten nach Plan. Dort ist der Zweckverband Communauté d’Agglomération des Trois Frontières (CA3F) Hauptpartner des Projekts, das der Kanton Basel-Stadt gemeinsam mit den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) realisiert. Dabei verlaufen die Bauabschnitte in Frankreich und der Schweiz unabhängig von einander. Die bisherige Tramlinie ist derzeit um 3,1 Kilometer länger geworden. Davon liegen 500 Meter Gleisabschnitt auf der Schweizer Seite.
Zollgrenze wird wieder passierbar sein
Diese Strecke führt von der 3er-Wendeschleife bei der Waldighoferstraße bis zum Zoll Burgfelden. Hier soll der Rohbau des Zollgebäudes noch vor Weihnachten fertig gestellt und die Einbahnstraße Richtung Frankreich aufgehoben werden. „Es gibt keine Terminverzögerungen“, sagte Harnist. Die Zollanlage sowie die Abfertigungshalle seien im Mai abgeschlossen, informierte Hubert Vaxelaire, Projektleiter des CA3F über den Baufortschritt auf der elsässischen Seite: „Im Juli können wir die Schweizer und französischen Gleise zusammenführen“, erläuterte er die künftigen Schritte. Dann sind für August Probefahrten auf den neuen Schienen vorgesehen.
Dabei soll die Flexity-Tram der BVB zum Einsatz kommen. Sie verfügt über 75 Sitz- und 170 Stehplätze. Dieses Modell ist speziell für den Grenzverkehr ausgerichtet. „An jeder Fahrgasttür ist eine Gegensprechanlage installiert. Sie ermöglicht im Notfall eine Sprachverbindung zwischen Fahrgast und Wagenführer. Zudem sind sämtliche Beschriftungen mehrsprachig aufgeführt“, erklärte Benjamin Schmid, Sprecher der BVB. Zudem sei es wichtig, dass die Zufgührer über Französischkenntnisse verfügen, um mit Fahrgästen aber auch der Leitstelle zu kommunizieren. Mit der verlängerten Tramlinie 3 können Fahrgäste die Rehabilitationsklinik Rehab Basel sowie die Stiftung Bürgerspital besser erreichen. Richtung Elsass werden die Wohngebiete von Burgfelden ebenso angeschlossen wie das Gymnasium Jean Mermoz und der Supermarkt Géant Casino.
Pläne über Verlängerung bis zum EuroAirport
Die neue Wendeschleife der Tram 3 befindet sich am Bahnhof Saint-Louis. Dort entsteht außerdem ein Parkplatz mit 740 Stellflächen. Mit der Inbetriebnahme der Strecke von Birsfelden-Hard über Zoll-Burgfelden nach Saint-Louis endet für die Schweizer Projektpartner die erste Bauetappe. Dagegen setzt sich der CA3F für eine weitere Verlängerung der Gleise Richtung EuroAirport ein. „Das ist bereits politisch entschieden. Derzeit führen wir eine Machbarkeitsstudie durch“, sagte Vaxelaire. Es sehe so aus, als könnten die ersten weiteren 600 Meter bis zum dort geplanten Einkaufs- und Freizeitzentrum 2021 umgesetzt werden.
Pro Tag erwarten die Projektbeteiligten bis zu 3000 Fahrgäste auf der neuen Strecke. Dabei ist noch nicht klar, wie teuer eine Fahrkarte sein wird. Derzeit kostet eine Fahrt mit dem Districtbus aus Saint-Louis nach Basel bis zur Schifflände 1,50 Euro, darüber hinaus wird ein Zwei-Zonen-Ticket in den TNW zum Preis von 3,50 Euro fällig. Für eine Fahrt in der innerstädtischen Zone in Basel zahlen die Fahrgäste dagegen 4,40 Franken. Die Tarife sollen an das französische und Schweizer Preisniveau angepasst werden. „Wir verhandeln gerade mit dem Tarifverbund Nordwestschweiz und der BVB über die Preisgestaltung, aber wir sind auf einem gutem Weg“, verriet Vaxelaire abschließend.