Im Lied „Stille Nacht, heilige Nacht!“ herrscht Ruhe. In Krippen wimmelt es aber von Gästen, von denen viele Musik machen. Das Museum der Kulturen Basel hinterfragt in seiner Weihnachtsausstellung die Stille an Heiligabend.
Das Museum der Kulturen widmet sich dem Liedklassiker „Stille Nacht, heilige Nacht!“.
Im Lied „Stille Nacht, heilige Nacht!“ herrscht Ruhe. In Krippen wimmelt es aber von Gästen, von denen viele Musik machen. Das Museum der Kulturen Basel hinterfragt in seiner Weihnachtsausstellung die Stille an Heiligabend.
Für einmal stehen nicht Jesus, Maria und Josef im Mittelpunkt, sondern ihre Gäste an Heiligabend. In der diesjährigen Weihnachtsausstellung präsentiert Kuratorin Florence Roth Krippen aus Europa und Südamerika, wo sich sehr viele Nebenfiguren tummeln und ganze Kapellen beziehungsweise Engelsorchester zu sehen sind. Die Musik spielt in den Krippen wie überhaupt in der Ausstellung eine tragende Rolle. Darum auch das Fragezeichen im Titel der Ausstellung „Stille Nacht?“. Ganz so still kann die Heilige Nacht nicht gewesen sein.
In einer der ausgestellten polnischen Krippen tritt auf einer Drehbühne eine Sternsingerin am Mikrofon auf. Auf der Rückseite der großen, aufwendig gestalteten Krippe gibt es Einblick ins Innere: Zu sehen sind ein Plattenspieler und eine Wohnzimmer-Szene mit Miniaturkrippe. Mehr als 150 Menschen und Tiere tummeln sich in einer Krippe aus Neapel. Wer findet zum Beispiel die ausgelassene Gesellschaft, in der gerade Pizza serviert wird? Und preisen die Marktverkäufer ihre Waren nicht immer lauthals an?
Hirten mit Dudelsäcken und Schalmeien sind in italienischen Krippen fast schon Standard. In österreichischen Modellen blasen sie ins Hirtenhorn, in peruanischen Krippen spielen sie verschiedene Arten von Flöten.
An Hörstationen können die Besucher sich mit Liedern aus jenen Ländern, aus denen die Krippen stammen, in Weihnachtsstimmung bringen. Natürlich auch mit dem wohl bekanntesten Weihnachtslied, mit „Stille Nacht, heilige Nacht!“.
Es gehört zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe und wurde in mehr als 350 Sprachen übersetzt. Nicht nur erfahren die Besucher, wie es entstand und zum Welthit wurde. Sie können auch in die verschiedensten Versionen reinhören, die Genres reichen vom Schlager über Rock und Pop bis zum Punk, wie das Museum der Kulturen mitteilt. Wie Postkarten zeigen, erfuhr das Lied auch politische oder satirische Umdeutungen.
Wer dann so richtig auf die Festtage eingestimmt ist, darf auf der Bühne in der Ausstellung selber Weihnachtslieder singen. Für den Hintergrund sorgt das Museum – Krippenszenen können projiziert werden. Fotografieren und filmen müssen sich die Sangesfreudigen selber.
Die Weihnachtsausstellung dauert bis zum 7. Januar. Weitere Infos finden Interessierte im Internet unter www.mkb.ch.