Für von Rohr hat die Basler Fasnacht vier Aufgaben: Kritik üben, die soziale Komponente und die Kunst.
Den Bereich Kritik beschreibt von Rohr wie folgt: „Die Fasnacht hat die Rolle des Hofnarren im Mittelalter. Kritik an Politik, Kirche und Wirtschaft ist wichtig.“
Die soziale Komponente sei durch das Miteinander geprägt. Die Basler Fasnacht sei wie eine große Familie: „Während der Fasnacht spielen politische Ansichten keine Rolle. Es wird über Grenzen hinweg gefeiert.“
Eine andere Aufgabe ist die Kunst, mit der Gestaltung der Larven und der Musik mit Piccolo-Pfeifern und Trommlern der Guggenmusik. Zur Kunst gehöre auch das Wort und die Bewahrung der Dialekte sowie die Dichtkunst, die sehr kreativ sei.
Unterschied der Technik
Auch wenn von Rohr seit 2010 nicht mehr Teil des Comités ist, engagiert er sich aktiv zur Fasnacht. Dazu gehörte die Aufnahme der Basler Fasnacht in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes. „Diese Arbeit war mir sehr wichtig. Es ist auch ein Zeichen, dass die weltweite Fasnacht verbindet.“
Im Vergleich zu früher sieht von Rohr vor allem die Technik in der Kunst als Unterschied. Früher seien einfache Märsche gespielt worden. Heute sei das Repertoire viel herausfordernder. Auch die Larven hätten früher anders ausgesehen, und die Instrumente seien aus anderem Material gewesen als heute. Ein anderer wichtiger Punkt, sei die Route. Der Umzug gehe heute viel länger und mit viel mehr Besuchern.