Ausbaupläne: Seit dem Jahr 2017 laufen die Überlegungen zur Erweiterung der Geothermie in Riehen, denn die vorhandene Anlage arbeite eigenen Aussagen zufolge am Limit.
Um das mögliche Potenzial der Geothermie abklären zu können, planen WVR und IWB Untersuchungen des Untergrunds unter Riehen, Bettingen, großen Teilen von Basel, den angrenzenden Baselbieter Gemeinden Birsfelden, Münchenstein und Muttenz sowie Teilen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen. „Insgesamt umfasst das Untersuchungsgebiet 43 Quadratkilometer und 22 000 Messpunkte“, erklärte Geologe Felix Bussmann von Geotest.
Blick in die Tiefe: Während der rund dreiwöchigen Untersuchung werden Schallwellen in den Untergrund geleitet. Dazu werden ab Anfang Februar vier Messfahrzeuge zirkulieren, die alle 20 Meter stehenbleiben und leichte Vibrationen auslösen. Bodenschichten reflektieren die Wellen, die dann kleine Messgeräte an ausgewählten Stellen im Untersuchungsgebiet erreichen.
Mit der sogenannten Reflexionsseismik wird ein dreidimensionales Bild des Untergrunds erstellt, verglich der Experte die Technik mit einem Ultraschall in der Medizin. Vorgesehen sind die Messungen vom 3. bis 19. Februar. Was folgt, ist die Auswertung der gesammelten Daten, die etwa ein Jahr dauern soll. Dann kann vielleicht ein Bohrort auf Schweizer Seite lokalisiert werden. Denn letztlich sei der Prozess offen. Ob eine Stelle, mehrere oder keine Stellen gefunden werden, weiß niemand.
Gezieltes Bohren: Eine zentrale Rolle spielt dabei der Grabenbruch – eine mindestens 20 Kilometer tiefe Einsenkung der Erdkruste in der Rheinebene. Alte Lava-Ablagerungen an den Grabenrändern und gelegentliche leichte Erdbeben zeugen von der immer noch vorhandenen tektonischen Aktivität der Region.
„Wir wollen gezielt die Risskante anbohren, denn dort befindet sich das lockere Gestein, in dem Wasser fließen kann“, verdeutlicht Schaal. Dass man heutzutage problemlos auch in S-Kurven punktgenau bohren könne, ergänzte Bussmann. Die Technik sei mittlerweile ausgereift.