Basel Was die Extase so reizvoll macht

OV
In der interaktiven Ausstellung „Rausch – Extase – Rush“ im Historischen Museum Basel kann man dem Phänomen des Rausches nachgehen und sich dem Thema nähern, ohne es zu verteufeln oder zu verherrlichen. Foto:  

Der Rausch begleitet die Menschheitsgeschichte durch alle Völker und Gesellschaften. Eine Ausstellung im Historischen Museum Basel nähert sich diesem Phänomen bis Ende Juni auch interaktiv.

Das Bedürfnis, sich zu berauschen, scheint ein urmenschliches. Das zeige der Blick in die Evolution des Menschen sowie die Geschichte aller Völker und Gesellschaften, schreibt das Historische Museum Basel in einer Pressemitteilung. Noch bis Ende Juni geht dort die Ausstellung „Rausch – Extase – Rush“ den Fragen nach, warum wir uns berauschen, was Rausch in unserem Körper auslöst und welche Risiken er birgt.

Der Rausch im Sport

Bereits Kinder versetzten sich im Spiel gelegentlich in einen berauschenden Zustand. Später suchten Menschen den Rausch in Mutproben und im Sport, in Musik und Tanz, in der Liebe, der Spiritualität, der Kunst oder im Konsum von Alkohol, Tabak oder psychoaktiven Substanzen. Für Jugendliche seien Rauscherfahrungen besonders reizvoll, doch der Umgang mit Risiken oder verführerischen Tabak- und Alkoholwerbungen sei eine enorme Herausforderung, teilt das Museum mit. Doch was genau ist ein Rausch? Warum streben wir nach ekstatischen Gefühlen und was fasziniert uns so daran? Die Ausstellung untersucht das Phänomen „Rausch“ und dessen Auswirkungen.

Das Verhalten reflektieren

Auf einer multimedialen Reise begegnen die Besucher geschichtlichen Hintergründen sowie den Möglichkeiten und Risiken eines Rausches. Dabei sei die große Frage, warum unsere Gesellschaft so widersprüchlich damit umgeht.  „Rausch – Extase – Rush“ soll dazu anregen, sich mit dem widersprüchlichen gesellschaftlichen Umgang mit Rauschzuständen auseinanderzusetzen und dabei das eigene Verhalten zu reflektieren. Die Wanderausstellung von Expoforum entstand in Zusammenarbeit mit dem Bernischen Historischen Museum, dem Tabakpräventionsfonds, dem Bundesamt für Gesundheit und „Jugend und Medien“, einem „Sounding Board“ von 40 ausgewiesenen Fachpersonen sowie unter Einbezug von Jugendlichen, damit deren Themen, Anliegen und Vorlieben aufgenommen werden.

Persönliche Herausforderung als Inspiration

Basel ist nach der Erstpräsentation im Bernischen Historischen Museum die zweite Station. Die Ausstellung richtet sich insbesondere an Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren, aber auch an deren Eltern, Lehr- und Fachpersonen sowie Interessierte. „Die Inspiration für die Ausstellung war eine ganz persönliche Herausforderung, nämlich: wie gehe ich bei meinen Kindern das Thema Rausch unverkrampft an?“ wird Simon Haller, Kurator und Geschäftsführer von Expoforum, in der Mitteilung zitiert.

Chance zur Aufklärung

Er habe bald gemerkt, dass dies nicht nur für ihn, sondern auch für viele Eltern und Lehrpersonen schwierig sei. Die sieben einzeln inszenierten Erlebnisräume ermöglichen unterschiedliche Zugänge und bieten damit die Chance zur Aufklärung, ohne den Rausch zu verherrlichen oder zu verteufeln. Das Rahmenprogramm bietet Jugendlichen im Format „Rausch am Abend“ die Möglichkeit zu ungezwungenen Gesprächen mit Experten. Für Erwachsene gibt es das Format unter dem Titel „Rausch am Abend – Was Sie schon immer fragen wollten“.

Termine

6. Juni, 18 Uhr:
  „Wie viel ist zu viel?“ lautet die Frage im Format „Rausch am Abend“ für Erwachsene in der Barfüßerkirche. Die Leitung hat Philippe Schmidt, der Eintritt ist frei.

21. Juni, 19 Uhr:
 Für Jugendliche im Format „Rausch am Abend“ lautet die Frage in der Barfüßerkirche „Warum sind Drogen illegal?“. Die Leitung hat Marc Vogel, Eintritt frei.

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