Basel Weichenstellung für die Zukunft

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Im geplanten Klinikum 3 des Basler Unispitals sollen primär ambulante Behandlungen stattfinden. Illustration: zVg

Gesundheitswesen: Unispital konkretisiert Generationenprojekt „Campus Gesundheit“

Basel - Das Universitätsspital Basel (USB) ist bei seinem Großprojekt Campus Gesundheit einen Schritt weiter. Nachdem nun die Basler Regierung dem Vorhaben zugestimmt hat, kann die Realisierung des neuen Unispitals für insgesamt 1,4 Milliarden Franken in Angriff genommen werden.

Die Basler Regierung stehe hinter diesem Generationenprojekt, sagte gestern der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger vor den Medien zu den Ausbauplänen des USB. Die Eignerstrategie des Kantons könne damit optimal umgesetzt werden. Der Campus Gesundheit berge für den Life Sciences-Standort Basel ein „enormes Potenzial“.

Realisiert werden soll der Campus innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte. In einem ersten Schritt soll von 2022 bis 2028 mit einem Turm und einem Annexgebäude ein erster Teil des Neubaus des Klinikums 2 erstellt werden. Dessen Sockel soll dann von 2031 bis 2038 folgen.

Baueingabe soll demnächst eingereicht werden

Zwischen den beiden Bauphasen für das neue Klinikum 2 soll von 2024 bis 2030 das Klinikum 3 nach den Plänen von Herzog & de Meuron/Rapp realisiert werden. Im Hinblick auf den Rückbau des bestehenden Klinikums 2 aus den 1970er-Jahren soll ein Teil der Nutzflächen dieses Gebäudes vorübergehend ins Klinikum 3 verschoben werden. Für das vom Architektenteam Giuliani.Hönger entworfene neue Klinikum 2 will das USB demnächst die Baueingabe einreichen.

Das Projekt für das Klinikum 3 auf dem Areal zwischen Klingelberg- und Schanzenstraße muss dagegen noch weiterentwickelt werden. Es sieht neben einem mehrgeschossigen Sockelgebäude ebenfalls einen Turm vor. Für diesen Teil des Campus Gesundheit braucht es noch einen Bebauungsplan, der vom Bau- und Verkehrsdepartement ausgearbeitet wird und vom Großen Rat abgesegnet werden muss. Laut Baudirektor Hans-Peter Wessels soll dies 2022 der Fall sein.

Die Gesamtkosten für den Campus Gesundheit werden auf 1,4 Milliarden Franken veranschlagt. Dies sind 200 Millionen mehr als im Mai 2019, als das Vorhaben in seinen Grundzügen erstmals vorgestellt wurde. Neu in den Gesamtkosten enthalten ist laut USB auch der Aufwand für Umbauten und Rochaden.

Redimensionierung ist möglich

Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass das USB die Mittel für dieses Projekt selbst erwirtschaften kann. Die kurzfristige Gewinnminderung durch Covid-19 verunmögliche die langfristige Investition in den Campus Gesundheit nicht, sagte Spitaldirektor Werner Kübler.

Neben der Versorgung der Patienten hat das USB künftig auch als Teil des Life Science-Clusters Basel mit der Uni und der Pharmaindustrie eine große Bedeutung. Die Universität brauche dieses Krankenhaus mit einer guten Infrastruktur, um die besten Leute gewinnen zu können, sagte Rektorin Andrea Schenker-Wicki. In der Medizin finde immer mehr Forschung im Krankenhaus selbst statt.

Wie an der Medienkonferenz betont wurde, wird bei der Umsetzung des Projekts Wert auf große Flexibilität gelegt, um bei Bedarf auf künftige Entwicklungen reagieren zu können. So könne allenfalls der Sockel des neuen Klinikums 2 redimensioniert werden, sagte USB-Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher. Offen sind beispielsweise die Folgen der Spitalliste für die beiden Basel, die im Frühling 2021 vorgelegt werden soll.

11 000 Quadratmeter für die Forschung

Was die geplatzte Fusion des USB und des Kantonsspitals Baselland betrifft, sagte Bumbacher, dass die Verantwortlichen in beiden Kliniken sich regelmäßig austauschen würden. Die Fläche des USB soll nach den aktuellen Plänen von heute 37 000 auf zukünftig 171 400 Quadratmeter vergrößert werden. Davon sind knapp 11 000 Quadratmeter für die Forschung vorgesehen. Das neue Klinikum 2 ist primär auf stationäre Behandlungen ausgerichtet, das Klinikum 3 dagegen auf ambulante. Auch ein Tumorzentrum soll dort entstehen.

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