Rheinschwimmer leben jedenfalls gefährlich, sollten sie den mit Bojen abgesteckten Bereich verlassen und in die Fahrrinne geraten. „Das passiert manchmal, und wir machen die Schwimmer auch darauf aufmerksam“, wie Kling im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Lebensbedrohlich könne es an Brückenpfeilern werden, deutet der Polizeikommissar auf die unruhige Wasseroberfläche. „Wer in diesen Strudel gerät, kann nach unten gezogen werden. Dann die Nerven zu behalten und versuchen, aus der Gefahrenzone wegzutauchen, gelingt nicht jedem.“
Daher sollten sich Schwimmer auch nicht oberhalb der Schwarzwaldbrücke in den Rhein begeben und schon gar nicht erst versuchen, vom Birsköpfli zum anderen Ufer zu schwimmen. Riskant sei es auch, sich an einer Boje festzuhalten, an der sich der Wickelfisch verheddern kann. „Wir haben einen Schwimmer in letzter Sekunde retten können. Der hatte Glück im Unglück“, erinnert sich Farronato.
Rheinpolizei hat breites Aufgabenspektrum
Sollte es zu einem Schwimmunfall oder einer Vermisstenmeldung kommen, sind die Beamten darauf angewiesen, dass der Notruf gewählt wird, macht Toprak Yerguz, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements Basel Stadt, deutlich. Zuletzt war das am 20. August der Fall, als Polizei, Eidgenössische Zollverwaltung und Berufsfeuerwehr alarmiert worden waren und zur gemeinsamen Wasserrettung ausrückten. Damals waren Meldungen eingegangen, wonach ein Mann von der Wettsteinbrücke gesprungen und nicht mehr gesehen worden sei. Die Suche wurde nach rund einer Stunde ergebnislos beendet.
Die Beamten haben laut Kling ein breit gefächertes Aufgabenspektrum: Neben dem Ermahnen von Schwimmern, Rettungs- sowie Suchaktionen, dem Auffischen von Treibgut und losgerissenen Booten ist die Rheinpolizei gemeinsam mit anderen Blaulichtorganisationen auch bei Großanlässen im Einsatz und sorgt für Sicherheit auf und am Wasser. „Und nicht zuletzt kontrollieren wir Freizeitkapitäne“, erläutert Kling, der spontan eine Rettungsübung anordnet.
Im hohen Bogen fliegt ein Rettungsring über Bord, der einen verunglückten Schwimmer darstellen soll. Langsam wendet Farronato die Basilea II, während ein Beamter den im Rhein treibenden Rettungsring nicht aus den Augen lässt und dem Steuermann mit einer Armbewegung die Richtung weist. „Noch zwei Meter, ein Meter, Stopp!“ Über die Bugklappe zieht der Polizist den Rettungsring aus dem Rhein – „Mann an Bord!“.
Jetzt heißt es zurück zum Ausgangspunkt vor dem Hotel Les Trois Rois, und das in rasanter Fahrt. „Hinsetzen und festhalten, das fühlt sich gleich an wie ein Flugzeugstart“, mein Farronato und schmunzelt. Mit rund 70 km/h schießt das Boot flussabwärts, wo gleich die zweite Rheinstreife startet, diesmal mit Kommissar Kling am Steuer. Schließlich will die Basler Polizei so oft wie möglich auf dem Fluss präsent sein.