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Basel Winterlandschaft und heiße Aromen

Denis Bozbag

Tradition: Der Weihnachtsmarkt in Basel bietet bis 23. Dezemberdekorative Handwerkskunst und kulinarische Spezialitäten

Basel - „Ich suche einen Wichtel“, meint eine ältere Frau aus Baselland und wird zwischen Weihnachtskugeln, Schnitzfiguren und Windlichtern für Kerzen am Holzspielwarenstand von Familie Benz schnell fündig. Seit 20 Jahren finden Besucher des Weihnachtsmarkts hier traditionelle Geschenkartikel, die Groß und Klein Freude bereiten.

Weihnachtswichtel für die Familie

„Familienmitgliedern an Weihnachten einen Wichtel zu schenken, ist ein alter Brauch“, erzählt die Besucherin des Basler Weihnachtsmarkts Hilde Ullmann im Gespräch mit unserer Zeitung. „Vor allem in der Innerschweiz in den Kantonen Uri und Nidwalden werden am 26. Dezember auf Waldhütten Wichtelfiguren ausgetauscht.“

Mit dem Weihnachtswichtel des Basler Online-Kunsthandwerksladen „Zum Pinocchio“ sei es aber für heute nicht getan. Schließlich gebe es noch vier Enkelkinder zu beschenken, sagt die Baselbieterin, bevor sie im Gedränge zwischen den Reihen uriger Holzchalets am Barfüßerplatz verschwindet.

Einzigartige Miniatur-Weihnachtslandschaft

Nicht weit entfernt erwartet die Besucher eine einzigartige Miniatur-Weihnachtslandschaft. Am Stand der Solothurnerin Madeleine Andenmatten fahren kleine Figuren aus Polyresin, einem Kunstharz, vor einem Karussell Schlittschuh. Daneben stehen rund ein Dutzend verschiedener Porzellanhäuser, hell beleuchtet im Kunstschnee. „Ich habe eine eigene Boutique in Schönenwerd mit allerlei Kunstfiguren.

Seit 20 Jahren stelle ich einen Teil davon passend zur Adventszeit sortiert am Weihnachtsmarkt aus.“ Andenmatten sei zudem an der Basler Herbstmesse mit ihrem Stand präsent. Sie habe hier eine Stammkundschaft gewonnen, die jedes Jahr nach neuen Häusern und Figuren für ihre Sammlung Ausschau halten.

Leslie Stafford aus Florida staunt über die Vielfalt der Waren und kulinarischen Genüsse. „In den USA brauchen wir dringend mehr solcher schönen Weihnachtsmärkte. Leider passen diese in Flordia nicht so gut zum warmen Wetter“, lacht die Touristin, die derzeit ihre Tochter in Basel besucht.

Heiße Schokolade mit Zimt oder Rum vom „Schoggipeter“

Mit seinen gut 160 Ständen ist der Weihnachtsmarkt auf dem Barfüßer- und dem Münsterplatz bis zum 23. Dezember Mittelpunkt der Weihnachtsveranstaltungen. In hölzernen Chalets bieten Händler aus der ganzen Schweiz ihre Waren feil. Von Schweizer Winterspezialitäten wie Raclette und Älplermakkaronen bis zu handgefertigten Kerzen, Wollwaren und Schmuckstücken ist für jeden etwas zu finden.

Hinter der Barfüßerkirche schlägt den Besuchern ein duftendes Aroma von Zimt und Lebkuchen entgegen. Etwas versteckt hinter der Barfüßerkirche hat Peter Meier alias „Schoggipeter“ eine besondere Spezialität im Angebot: Selbstzubereitete, heiße Schweizer Schokoladengetränke nach eigener Rezeptur und Weihnachtsmischung: Ob Lebkuchen-, Zimt- oder Rum-Aroma, seit gut zehn Jahren habe Meier seine Leidenschaft für heiße Schoggi-Getränke zum Weihnachtsgeschäft gemacht.

Der gelernte Feinmechaniker hat nicht nur ein gutes Händchen für Schokoladenaromen, die gesamte Dekoration des Weihnachtsstands habe er selbst angefertigt samt eines interaktiven Adventsschaufensters. Per Knopfdruck lassen sich Styropor-Schneekugeln über Schitzfiguren in die Luft wirbeln.

An den Pollern vorbeischlängeln

Leider musste er vor drei Jahren seinen gut frequentierten Standort nahe des Stadtkasinos aufgrund der Baustelle aufgeben. „Dadurch habe ich einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent erlitten.“ Auch ein Besuch von Manuel Staub, Leiter der Fachstelle Messen und Märkte des Kantons Basel-Stadt habe an dieser Situation nichts geändert, beklagt sich Meier.

Auf dem Weg zum Münsterplatz, wo ein Märchenwald Kinder in eine Winterzauberwelt entführt, schlängelt sich eine junge Frau mit dem Fahrrad an den aufgestellten Pollern vorbei. „Etwas störend sind die Absperrungen schon“, meint Clara Widmer. Aber Sicherheit geht nun mal vor.“

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