Basel „Wir haben keinen Planeten B“

Denis Bozbag

Umwelt: Globetrotterin Nathalie Martin hat einen nachhaltigen Reiseführer für Basel erstellt

Basel - Eine steigende Zahl von Menschen will im Alltag oder auf Reisen einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Einen Überblick über nachhaltige Angebote in der Stadt am Rheinknie erhalten Interessierte seit Kurzem auf der Internetseite www.greencitybasel.ch, einem alternativen Stadtführer der Reisebloggerin Nathalie Martin.

„Ich lebe selbst möglichst nachhaltig und bin darum immer auf der Suche nach Geschäften, wo ich zum Beispiel unverpackte Lebensmittel einkaufen kann“, erzählte Martin jüngst in einem Radiointerview mit dem SRF. Die Idee für die Webseite kam der Baslerin bei einem Aufenthalt in Prag, wo sie einen grünen Reiseführer entdeckte.

Da sie um die zahlreichen Angebote in ihrer Heimatstadt wusste und diese ihrer Meinung nach teilweise schwierig zu finden waren, beschloss sie kurzerhand, dass es für Basel ebenfalls einen grünen Stadtführer brauchte, und machte sich an die Arbeit.

„Ich habe mich vor zwei Jahren schon ein Wochenende lang zuhause eingeschlossen und eine erste Übersicht über die Basler Läden, Restaurants, Bars, Grünanlagen und Übernachtungsmöglichkeiten erstellt“, fasst Martin auf Anfrage unserer Zeitung die Entstehung des Reiseführers zusammen.

Ein kleiner Geheimtipp für eine Ruhepause ist laut Martin der Rosenfeldpark. Nahe dem Bahnhof SBB gelegen, ist er mit seinen alten und großen Bäumen eine versteckte grüne Oase. Ein Tipp fürs regionale Einkaufen ohne Plastik sei indes der Unverpacktladen „Foody Blutt“ im St. Johann-Quartier, schreibt die umweltbewusste junge Frau auf ihrer Seite.

Im vergangenen Sommer erschien eine Kurzversion ihres Stadtführers im Magazin ,BIO’. „Dieses Jahr war ich intensiv mit dem Aufbau meiner Webseite ,Greencitybasel’ beschäftigt.“ 98 Prozent der Fotos von Läden, Bars und Parks habe sie selbst geschossen. Der Reiseführer richte sich übrigens nicht nur an die Einwohner von Basel, sondern auch an alle Touristen, die ökologisch reisen wollten.

Pandemiebedingt beschränkt sich die Globetrotterin und Verfechterin des achtsamen, langsamen Reisens derzeit auf die Schweiz. „Ich war sechs Jahre lang Geschäftsführerin bei den Grünen in Baselland und habe Ende Januar dort gekündigt. Jetzt habe ich eine Auszeit eingelegt, verfolge eigene Projekte und werde bald loswandern – einmal quer durch die Schweiz.“

Auf ihrem Reiseblog www.nathalieontour.ch hält Martin fest, dass sie langsam und umweltbewusst in Europa und in der Welt herumreise. Was sie bei ihren Projekten und Unternehmungen antreibe, sei die einfache Tatsache, dass die Menschen keinen Planeten B zum Leben hätten.

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