Basel Wolf lässt auf sich warten

Michael Werndorff
 Foto: pixabay

Investition: Tierpark Lange Erlen informiert über Verzögerung beim Projekt Wolf

Basel - Der Kleinbasler Tierpark Lange Erlen will den Wolf nach Basel holen. Doch das Projekt verzögert sich, wie jetzt im Rahmen eines Presserundgangs deutlich wurde. Derweil beleben zahlreiche Jungtiere die Gehege des beliebten Parks.

Basel. Zu seinem 150-jährigen Bestehen vergangenes Jahr wollte der Tierpark, der jährlich 450 000 bis 480 000 Besucher zählt, Wölfe ansiedeln und Teile des Areals umbauen. Doch nun verzögert sich das Vorhaben: Weil noch finanzielle Mittel fehlen, kann das Projekt nicht wie geplant umgesetzt werden. Zudem musste im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens für die geplante Wolfsanlage der seit 2004 existierende und immer wieder aufdatierte Masterplan erneut überarbeitet und aktualisiert werden. Dieser liegt dem Kanton Basel-Stadt jetzt vor, die Abnahme sollte bald erfolgen, informierten die Tierpark-Verantwortlichen. Entsprechend habe sich das Baubewilligungsverfahren verzögert. Mit der Baubewilligung rechnet der Tierpark noch im Sommer. Dann könnten aber Einsprachen für weitere Verzögerungen sorgen.

Finanzierung sichern

Nach Angaben von Tierparkgeschäftsführerin Claudia Baumgartner kostet das Gesamtprojekt vier Millionen Franken, bislang sind rund 900 000 Euro an Spenden zusammengekommen. Weitere 600 000 Franken seien aber bereits in Aussicht gestellt worden. Um die weitere Finanzierung auf die Beine zu stellen, setzt der Tierpark auf die sogenannte Wolfsaktien, mit der sich jeder an dem Vorhaben finanziell beteiligen kann (wir berichteten). Carlos Methner, Präsident des Erlen-Vereins, geht von einem Jahr Bauzeit bis zur Fertigstellung der ersten Etappe aus.

Geplant ist, dem Wiesendamm entlang bis zum nördlichen Eingang eine Gehegekammer zu bauen. Vom Haupteingang, wo sich jetzt noch die Mesopotamischen Damhirsche befinden, bis zum Erlenparkweg soll eine zweite Gehegekammer entstehen. Beide Kammern umfassen die Fläche eines Fußballfeldes und sind unter dem Erlenparkweg hindurch miteinander verbunden. Eine begehbare Wolfshöhle mit einer Aussichtsplattform soll ein Höhepunkt für die Besucher werden. Eingebettet wird das Ganze in eine große Wasser- und Auenlandschaft.

Spielerische Kapriolen

Thema des Presserundgangs waren auch die diesjährigen Jungtiere. Den Reigen eröffneten die Zwergziegen mit sechs Jungtieren, einem Böcklein und fünf Geißlein, welche im Januar auf die Welt kamen. Mittlerweile tollen die Jungtiere auf der Anlage herum und erfreuen den Betrachter mit ihren spielerischen Kapriolen. Die Tiere konnten bereits alle einen zukünftigen Platz bei Privathaltern finden, wie weiter zu erfahren war.

Mittlerweile sind auch bei den Wildschweinen die Frischlinge zur Welt gekommen. Wie jedes Jahr haben die beiden Mutterbachen ihren Setztermin koordiniert, und so wurden acht Frischlinge am 28. Februar und weitere acht am 1. März geboren. Die Frischlinge in ihrer typischen Streifenfärbung sind mit den Muttertieren auf der Außenanlage unterwegs und genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.

Auch bei den Schweizer Fehkaninchen verzeichnet der Tierpark die ersten Jungtiere, obwohl diese als Nesthocker noch im Nest liegen und erst in ein paar Wochen zu sehen sein werden. Erwartet wird noch Nachwuchs bei den Strahlenziegen, den Hirschen, den Wollschweinen und etlichen Vogelarten.

Derweil haben sich etwa 30 Storchenpaare niedergelassen, die Horste bauen oder sich schon um ihre Brut kümmern.

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