Das einstige Versteck der Familie Frank ist heute ein Museum. Anne Franks Vater wiederum hat in Basel den Anne-Frank-Fonds gegründet und lange Jahre in Birsfelden gelebt, wo eine Straße nach ihm benannt ist. Auch der im Jahr 2015 verstorbenen Cousin Anne Franks, den Schauspieler Bernhard „Buddy“ Elias, den Luethi-Brüderlin noch kennengelernt hat, setzte sich von Basel aus für das Andenken an seine Cousine ein.
Bereits im Jahr 2009 hatte Luethi-Brüderlin eine schriftliche Anfrage – „das einfachste parlamentarische Mittel, das wir in der Schweiz haben“, sagt er – gestellt. Schon damals ging es darum, ob Basel Anne Frank in Form einer Straßenbenennung würdigen könnte – ohne Erfolg. Die zuständige Nomenklatur- oder Benennungskommission hatte den Namen zwar als grundsätzlich geeignet bezeichnet, aber geantwortet, dass es nicht immer möglich sei, Benennungsvorschläge sofort und in der vorgeschlagenen Form umzusetzen.
Der von 33 Großräten unterzeichnete Vorschlag wird nun in einer ordentlichen Sitzung des Großen Rates behandelt, wie Luethi-Brüderlin das weitere Vorgehen beschreibt. Anfang kommenden Jahres wird der Vorschlag auf die Themenliste für die Regierung gesetzt, die dann zwei Jahre Zeit hat, über den Vorschlag zu befinden. „Aber ich hoffe, das wird schneller gehen“, sagt der Politiker, der sich über die rege Unterstützung freut.
Kleinbasler Rheinterrasse wird vorgeschlagen
Die Parlamentarier wissen auch schon, welcher Ort in Basel infrage käme: die Kleinbasler Rheinterrasse mit der sitzenden Helvetia-Figur. Denn es sei der Rhein, der Basel, Birsfelden und Amsterdam, also die Lebensmittelpunkte von Buddy Elias, Otto Frank und Anne Frank verbinde, heißt es im Antrag von Luethi-Brüderlin.