Basel Zum Jubiläum naht der Wolf

Die Oberbadische

Lange Erlen: Tierpark plant Anlage für vier Millionen Franken / Neues Info-Rondell am Haupteingang

Der Erlen-Verein als Träger und Betreiber des Tierparks Lange Erlen schmiedet große Pläne für das Natur- und Freizeit-Gebiet an den Ufern der Wiese. Zum 150-jährigen Bestehen, das 2021 gefeiert wird, soll der Grundstein für eine 5000 Quadratmeter umfassende Wolfsanlage gelegt werden.

Von Peter Ade

Basel. „Der Wolf ist nicht die Bestie, für die ihn viele halten“, unterstrich Bruno Ris, Leiter des Tierparks, gestern bei einem Pressetermin. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der Wolf in jüngster Zeit auch wieder in der Schweiz heimisch geworden ist. Man wolle mit der neuen Anlage informieren, aufklären und sensibilisieren. Europäische und vor allem Schweizer Wildtiere sollen so naturnah wie möglich gezeigt werden.

Das ehrgeizige Projekt kommt nach aktuellen Berechnungen auf rund vier Millionen Schweizer Franken. Die Anlage soll vom Haupteingang bis hinter die bestehende Wisent-Anlage reichen und entlang und sogar unter dem Erlenparkweg verlaufen. Das bestehende Waldstück zwischen Weg und Wiesendamm ist als Teil der Anlage vorgesehen.

„Wir gehen davon aus, dass zum Jubiläum des Erlen-Vereins in zwei Jahren der Grundstein für die Wolfsanlage gelegt werden kann“, hofft Präsident Carlos Methner. Ob der Basler Zolli dann noch Wölfe haben wird, sei unklar. Dieser habe bereits signalisiert, nach dem Tod der beiden noch lebenden kanadischen Wölfe keine mehr halten zu wollen.

Mithin stünde einer „Züglete“ in die Lange Erlen nichts im Weg, meint Methner. Auf eine Wolfszucht werde der Tierpark allerdings verzichten. Allgemein sei es ohnehin schwierig, Plätze für Jungtiere zu finden, ergänzt Tierparkleiter Ris.

Neben den Wildkatzen hat es zuletzt bei Rothirschen, Gämsen, Gänsen, Eulen und Enten Nachwuchs gegeben. Mitte Juni brachte die Wisentkuh „Luba“ ein gesundes, 25 Kilogramm schweres Kalb zur Welt. Es soll Teil eines internationalen Auswilderungsprogramms werden.

Neues Info-Rondell

Das possierliche Geschöpf wurde gestern im Beisein der Medien auf den russischen Namen „Baika“ getauft, was übersetzt „Märchen“ heißt. Vorausgegangen war ein Wettbewerb mit der Maßgabe, einen weiblichen Namen mit den Anfangsbuchstaben BA (für Basel) zu finden. Baikas Tierpatin heißt Nunzia Secilnis.

Seinen großen Tag hatte gestern auch der Altpräsident des Erlen-Vereins, Edwin Tschopp. Voller Stolz erläuterte er im Eingangsbereich des Parks das von ihm konzipierte Info-Rondell zur Geschichte der Anlage. Erinnert wird unter anderem an den Basler Ratsherrn Albert Lotz-Holzach, der 1871 zusammen mit Gleichgesinnten den Tierpark Lange Erlen und gleichzeitig den Erlen-Verein als dessen Träger ins Leben rief.

Vieles hat sich seither geändert. Der ursprüngliche Standort des Tierparks musste um die Jahrhundertwende dem Neubau der Bahnstrecke zum Badischen Bahnhof weichen. Heute besorgen zehn Mitarbeiter in der Tierpflege und im Grünunterhalt die laufenden Arbeiten und den Unterhalt des Parks, der jährlich rund 1,5 Millionen Franken verschlingt. Eine Geschäftsführerin und ein vollamtliches Vereinssekretariat sorgen für reibungslose Administration.

Zwei wesentliche Eckpfeiler sind geblieben: Noch immer ist der Erlen-Verein mit mittlerweile mehr als 8500 Mitgliedern der Trägerverein des Tierparks. Er steht den Besuchern nach wie vor unentgeltlich zur Verfügung, denn dies war Wunsch und die Absicht der Gründer.

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