Die bereits bestehende Riehener Geothermieanlage ist seit 1994 in Betrieb und versorgt etwa 9000 Riehener mit umweltfreundlicher Erdwärme – also 42 Prozent der Bevölkerung in der 21 000-Einwohner- Gemeinde. Das geschieht durch das Anzapfen und Fördern natürlicher Heißwasservorkommen in rund 1500 Metern Tiefe.
Wasser im Kreislauf
Nach der Wärmeauskopplung wird das Wasser in einem Kreislauf wieder zurückgeführt, wie Thomas Schaal, Projektleiter Energieverbünde Industrielle Werke Basel, im Rahmen einer Informationsveranstaltung vor zwei Jahren erläuterte. Damals starteten die Untersuchungen des Untergrunds in Riehen, Bettingen, großen Teilen von Basel, den angrenzenden Baselbieter Gemeinden Birsfelden, Münchenstein und Muttenz sowie in Teilen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Insgesamt umfasste das Untersuchungsgebiet 43 Quadratkilometer und 22 000 Messpunkte. Mit der sogenannten Reflexionsseismik wurde ein dreidimensionales Bild des Untergrunds erstellt. Das Verfahren zur Wärmegewinnung sei etabliert: Seit 27 Jahren gibt es im Rahmen der Thermalwassergewinnung keine Probleme, heißt es seitens der Verantwortlichen. Anders als beim eingestellten Basler „Deep Heat Mining Projekt“, das eine Fracking-Technik verfolgte, also Gestein zerklüftet, und im Jahr 2006 ein Beben der Stärke 3 auslöste, sei hier das Risiko deutlich geringer. „Das ist ein ganz anderes Verfahren“, gab Schaal Entwarnung.
Zwei Blockheizkraftwerke
Neben dem Thermalwasser sind zwei gasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) eine zweite wichtige Wärmequelle. Mit ihren je zwanzig Zylindern gehören sie zu den größten ihrer Art in der Schweiz, ist vom WVR zu erfahren. Die durch den Motorenbetrieb entstehende Abstrahlungs- und Abgaswärme wird ebenfalls abgefangen und ins Wärmeverbundnetz eingeleitet.