Baumfällungen Stadt Lörrach plant Neuausrichtung der Waldbewirtschaftung

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Etliche Bürger kritisierten die Hiebsmaßnahmen. Foto: Marco Fraune

Nach kritischen Bürgerreaktionen auf Baumfällungen wollen Stadt- und Forstverwaltung die Waldbewirtschaftung vor allem in Siedlungsnähe zurückhaltender angehen.

Oberbürgermeister Jörg Lutz sprach das Thema am Donnerstagabend nochmals im Gemeinderat an.

Justierung geplant

Er verteidigte den Holzhieb. Dieser sei „ aus forstwirtschaftlicher Sicht in Ordnung“. Gleichzeitig sehe die Stadt die sinkende Akzeptanz für solch umfassende Maßnahmen in der Bevölkerung. Sie werde mit der Forstwirtschaft nochmals „über die Bücher gehen“. Ziel sei es, insbesondere in siedlungsnahen Waldgebieten in städtischem Eigentum etwas „abgeschichteter und reduzierter“ vorzugehen, sagte Lutz. Und, so ergänzte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic: Auch dem Aspekt der Kommunikation von Maßnahmen werde in Zukunft noch mehr Bedeutung beigemessen.

Beschimpfung kritisiert

Die Stadt reagiere auf die aktuellen Geschehnisse, „ohne alles über Bord zu werfen.“ Der Oberbürgermeister zeigte sich damit zum einen offen für Justierungen, gleichzeitig machte er deutlich, dass die Dinge bei einigen Bürgern offenbar verbal mehr und mehr aus dem Ruder laufen: Dass Waldarbeiter und andere Mitarbeiter des Forsts etwa als „Mörder“ beschimpft werden, sei inakzeptabel und für die Betroffenen eine große Belastung, sagte Lutz.

Die Fällungen

Zuletzt seien vor allem deshalb vermehrt Bäume gefällt worden, weil diese durch zunehmende Trockenheit und Unwetter geschädigt wurden. Ihre Entnahme sei zu Erhaltung der Verkehrssicherheit „unausweichlich“ gewesen, betont die Stadt in einer Stellungnahme. „Die Mitarbeiter im Forst erledigen ihre Arbeit zum Wohl unseres Waldes und ihre fachliche Expertise steht außer Frage“, stellt Lutz darin klar.

Indes bekräftigt der OB ebenso: „Eine Neuausrichtung der Waldbewirtschaftung kann in dem Waldentwicklungsplan für die Zukunft verbindlich festgelegt werden.“

Das Förderprogramm

Die Stadt hat sich dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ angeschlossen, das den Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung von - an den Klimawandel angepassten - Wäldern beinhaltet. „Denn nur klimaresiliente Wälder sind dauerhaft in der Lage, neben der CO2-Bindung in Wäldern und Holz auch die anderen Ökosystemleistungen, wie etwa Schutz der Biodiversität, Erholung der Bevölkerung sowie die Rohholzbereitstellung zu erfüllen. Grundsätzlich wird der Stadtwald nachhaltig bewirtschaftet, sodass der jährliche Holzeinschlag den jährlichen Nachwuchs nicht übersteigt“, betont die Stadtverwaltung.

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