Brigitte Hobmeier war von ihrem Preis als beste Schauspielerin völlig überwältigt, den sie für "Ende der Schonzeit" erhalten hatte. Die 37-Jährige versteckt darin auf ihrem Bauernhof einen Juden vor den Nazis. Der Jury gefiel, wie sie mit perfektem Minimalismus einen großen Gefühlsbogen spannte. "Intensiver, ohne jede Vordergründigkeit, kann man nicht spielen", so das Votum.
Der Preis für die beste Bildgestaltung ging an Dominik Grafs Werk "Geliebte Schwestern" über die Liebesgeschichte zwischen dem Dichter Friedrich Schiller und zwei Mädchen. Kameramann Michael Wiesweg interessiere sich nicht für Effekte oder Manierismen, er sei zeitlos und im klassischen Sinne ein Erzähler in Bildern, so die Juroren.
Insgesamt wurden 14 Auszeichnungen vergeben, darunter der Publikumspreis - zum zweiten Mal an Bora Dagtekin und nach "Türkisch für Anfänger" nun auch für "Fack ju Göhte". Die Staatsregierung verleiht den Filmpreis seit 1979 auf Vorschlag einer unabhängigen Jury. Er ist mit insgesamt 300 000 Euro dotiert. Die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken stiftete den 60 000 Euro schweren Nachwuchspreis für "Am Himmel der Tag".