Binzen 17 Jahre lang die Geschicke der Sozialstation geleitet

Weiler Zeitung
Abschied mit Abstand: die scheidende Geschäftsführerin Beate Fuchs (links) mit ihren Nachfolgern bei der Sozialstation, Benjamin Rudolph und Petra ViziFoto: Adrian Steineck Foto: Weiler Zeitung

Verabschiedung: Beate Fuchs geht als Geschätsführerin in den Ruhestand / Petra Vizi und Benjamin Rudolph sind Nachfolger

Kandern (ads). Beate Fuchs ist mit sich im Reinen. „Ich kann guten Gewissens gehen und hinterlasse ein gut aufgestelltes Haus“, sagt die langjährige Geschäftsführerin der Kirchlichen Sozialstation Südliches Markgräflerland in Kandern, die zum Ende des Monats in den Ruhestand geht. 17 Jahre lang hat sie die Arbeit der Sozialstation geprägt. Ihre Nachfolge wird zweigeteilt.

Fuchs ist gelernte Krankenschwester und hat als solche im Jahr 1997 auch ihren Dienst bei der Sozialstation aufgenommen. Nach einer entsprechenden Weiterbildung hatte sie von 1999 bis 2002 zunächst die Pflegedienstleitung inne, bevor sie nach einem berufsbegleitenden Studium im Jahr 2003 die Geschäftsführung übernahm.

Pflegeberuf früh ihr Ziel

Der Pflegeberuf war schon früh ihr Ziel. Schon während ihres Abiturs am Weiler Kant-Gymnasium habe sie gemerkt, dass sie einen Beruf ergreifen wolle, bei dem sie nicht nur sitzen müsse, sondern auch in Bewegung sei, sagt Fuchs im Gespräch mit unserer Zeitung. „In der Pflege war mir zudem wichtig, dass ich diese im Grunde genommen weltweit oder doch zumindest europaweit ausüben konnte und mir das eine große Flexibilität verschafft hat.“ Stationen ihres Berufslebens waren unter anderem München, Hannover und Freiburg.

Zu einer Pause kam es in den 1980er-Jahren durch die Geburt ihrer beiden Kinder. „Damals war es noch etwas schwieriger als heute, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen“, erinnert sie sich. Gleichwohl ist dies auch heute noch gerade in der Pflege ein Punkt, der ihr wichtig ist: „Durch die mitunter ungünstigen Arbeitszeiten mit Nacht-, Wochenend- und Feiertagsbetrieb ist das Familienleben nach wie vor eine Herausforderung.“ Zur Familie der 63-Jährigen gehört auch ein Enkel.

Den Kontakt geschätzt

Am Pflegeberuf habe sie stets den persönlichen Kontakt und die Interaktion mit den Patienten wertgeschätzt. Als Ausgleich zu belastenden Situationen, die durchaus auch auftreten könnten, haben ihr früher häufig die Kinder gedient. „Gerade wenn die Kinder noch klein sind, stellen sie einen guten Ausgleich zum Beruf dar, denn sie katapultieren einen in eine völlig andere Welt“, sagt Fuchs. Allerdings lerne man bei der Pflegeausbildung auch, zwar Empathie mit den Patienten zu entwickeln, aber gleichzeitig nicht so betroffen von einem Schicksal zu sein, dass es einen lähme. „Ich habe es immer als schön empfunden, wenn es mir gelungen ist, gute Arbeit zu leisten, aber dabei auch stets bei mir zu bleiben“, sagt sie.

Dass sie in vielen Bereichen gute Arbeit geleistet hat, wurde Fuchs beim Festakt zu ihrer Verabschiedung mehrfach bescheinigt: Sowohl von Vertretern des Fördervereins der Sozialstation als auch von Vertretern der verschiedenen Abteilungen des Pflegedienstes wurden am Mittwoch ihre Verdienste hervorgehoben.

Im Ruhestand werde ihr nicht langweilig, macht Fuchs deutlich. Sie wird weiterhin als Koordinatorin der ambulanten Hospizgruppe tätig sein, eine Aufgabe, die sie seit 2017 nach einer Ausbildung zur Palliative Care Fachkraft innehat. Zudem wolle sie die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Sie hoffe, sich bei der nächsten Mitgliederversammlung der Sozialstation, die für März oder April kommenden Jahres geplant ist, noch einmal persönlich verabschieden zu können. Dieses Jahr war die Mitgliederversammlung coronabedingt ausgefallen.

Nachfolge wird zweigeteilt

Den Abschied erleichtert ihr auch, dass sie ihre beiden Nachfolger seit Juli eingearbeitet hat. Die 58-jährige Schopfheimer Gesundheitspädagogin Petra Vizi und Benjamin Rudolph (36), studierter Theologe, haben die Geschäftsführung künftig in Teilzeit inne. Bislang war Vizi im Personalmanagement in der freien Wirtschaft tätig und hat als Gesundheitsökonomin Entspannungstechniken vermittelt. Rudolph war zuvor im Personalwesen im kirchlich-diakonischen Bereich tätig, zuletzt beim Diakonischen Werk Breisgau-Hochschwarzwald. Beide wollen die Arbeit der Sozialstation getreu deren Leitbild weiterführen und schätzen vor allem die Vielseitigkeit ihrer neuen Tätigkeit, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung sagen. Fuchs gibt ihren Nachfolgern mit auf den Weg, mutig zu sein und Dinge auszuprobieren.

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