Binzen Autofahrer zum Abbremsen bringen

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Ortseinfahrt nach Binzen soll beruhigt werden / Verkehrsinsel als mögliche Variante

Eine Einfahrbremse an der Kreisstraße 6340 oberhalb des Binzener Ortseingangs soll von der Lucke her dafür sorgen, dass Autofahrer nicht mehr so schnell in den Ort hineinfahren. Nachdem der Gemeinderat sich im Dezember vergangenen Jahres schon grundsätzlich für dieses Vorhaben ausgesprochen hatte, wurden nun verschiedene Varianten vorgestellt, wie die Ortseinfahrt künftig aussehen könnte.

Von Adrian Steineck

Binzen. Landschaftsplaner Mario Senger machte Vorschläge, wie die Ortseinfahrt künftig gestaltet und bepflanzt werden könnte. Die Gemeinde Binzen will nun auf das Landratsamt zugehen, da es sich bei der betreffenden Straße um eine Kreisstraße handelt, und das weitere Vorgehen bei der Neugestaltung der Zufahrt mit den Verantwortlichen abstimmen.

Drei mögliche Varianten

Beide Fahrspuren sollen verschwenkt werden. Eine Verkehrsinsel trennt sie dann voneinander ab. Eine weitere Variante sieht vor, dass der rechte Straßenrand mit einem 1,5 oder drei Meter breiten Blühstreifen respektive mit einem 4,5 Meter breiten Blühstreifen und 16 Bäumen gestaltet werden soll. „Den dörflichen Charakter gilt es zu erhalten“, machte Senger deutlich. „Bäume gehören dazu.“ Auch Bürgermeister Andreas Schneucker bekannte, er sei ein Freund von Bäumen.

Die Varianten eins und zwei, also jene mit einem 1,5 oder drei Meter breiten Blühstreifen, würden 50 000 Euro respektive 60 000 bis 70 000 Euro kosten – einschließlich dem notwendigen Landerwerb. Die Eigentümer der betreffenden Flächen haben laut Schneucker bereits ihre Bereitschaft zum Verkauf signalisiert. Die dritte Variante mit den Bäumen würde Kosten von 90 000 Euro verursachen.

Senger führte auch an, dass eine ebenfalls mögliche Leitplanke Kosten von 750 bis 800 Euro pro Meter verursachen würde. „Zu Corona-Zeiten sollte man nicht über eine Leitplanke nachdenken“, sagte er mit Blick auf die Haushaltslage, die von der derzeitigen Pandemie geprägt ist (wir berichteten am Samstag).

Fragen der Gemeinderäte

Eine Abstimmung über eine der vorgestellten Varianten stand in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats nicht an. Allerdings wurde deutlich, dass die Präferenz zu der Variante mit den Bäumen geht. Frank Krumm (Bürgerliste Binzen) fragte, warum das Ortsschild nicht einfach versetzt werden könne, damit Autofahrer früher abbremsen.

Blühstreifen und Streuobstwiesen

Hierzu legte Schneucker dar, dass die K 6340 am oberen Ortsrand nur auf einer Seite bebaut sei. Voraussetzung dafür, dass der betreffende Abschnitt bereits als zum Ort gehörend anerkannt werde, sei aber eine zweiseitige Bebauung. Hierzu merkte Senger an, er habe nur am rechten Straßenrand eine Baumreihe geplant, damit der Blick auf die angrenzenden Streuobstwiesen frei bleibe. Sollte die Baumreihe mit dem Blühstreifen kommen, würde sich diese Variante mit den Streuobstwiesen zu einem „wichtigen Bindeglied im Biotopverbund“ zusammenfügen, sagte Senger.

Nadja Lützel (Unabhängige für Binzen) fragte, ob es erwiesen sei, dass Bäume dazu beitragen, Autofahrer zum Abbremsen zu bewegen. Hierzu verwies Senger auf entsprechende Studien, die dies belegen würden. „Aber für die eigentliche Geschwindigkeitsreduzierung sorgt die Einfahrbremse“, ergänzte Bürgermeister Schneucker.

Ob ein Blühstreifen so gepflegt werde, dass er über Jahre hinweg schön bleibe, wollte Gerhard Aenis (Bürgerliste Binzen) wissen. Er habe da seine Bedenken. Senger räumte hierzu ein, dass die Pflege mit Aufwand verbunden sei. Der Boden müsse zunächst mit Sand abgemagert werden, ehe gesät werden könne. Später müsse die Fläche zweimal im Jahr gemäht werden. Gemulcht werden darf sie nicht.

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