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Binzen Binzen möchte mehr Flächen fürs Rad

Markus Adler
Die Verkehrsführung am Binzener Kreisel ist ein spannendes Beispiel für die Art der Diskussion, die im Rahmen der Neuaufstellung des Radverkehrskonzepts geführt werden muss. Die Führung auf der Straße wurde in der Baustellenphase im Sommer nicht angenommen. Foto: Markus Adler

Die Nutzung des Rads hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Infrastruktur hat nicht mit diesem Wachstum Schritt gehalten. In Binzen wird daher an einem neuen Radverkehrskonzept gearbeitet, das unter Beteiligung von Bürgern entsteht.

Die Gemeinde Binzen arbeitet an der Fortschreibung des Radverkehrskonzepts und hatte als ersten Schritt des Beteiligungsprozesses im Rahmen der Bestandserfassung ein Treffen der Arbeitsgruppe „AG Rad Binzen“. Darin sitzen Vertreter der IG Velo im Landkreis Lörrach, der Grundschule Vorderes Kandertal, des Arbeitskreises Jugend sowie weitere interessierte Bürger – insgesamt etwa zwölf Personen.

Von Seiten der Gemeinde Binzen sind Stadtplaner Stephan Kahl und Brigitte Thomas mit dabei. Der Radverkehrsplaner Uwe Petry mit seinem Büro „VAR plus“ aus Darmstadt hat nicht nur vor knapp zehn Jahren den ersten Aufschlag für den Landkreis Lörrach entwickelt, sondern gilt als ausgewiesener Experte für dieses Thema. Nicht nur der Gemeinderat ist der Meinung, dass die bestehende Radinfrastruktur in Binzen dem deutlich gewachsenen Bedarf nicht Schritt gehalten hat.

Erst einmal wird Bestand erfasst und diskutiert

Nicht nur beim Stadtradeln zeigte sich, dass in der Gemeinde im Vorderen Kandertal das Radfahren unterschiedlichen Zwecken dient – sei es auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkauf, zur Schule oder zur Freizeit oder zum Sport. Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker machte bei mehr als einer Gelegenheit deutlich, dass das Radfahren eine sehr große Bedeutung in Binzen und darüber hinaus habe.

In der ersten Arbeitssitzung wurde zunächst das bestehende Angebot für Radfahrer ausgewertet sowie Schwachstellen sowie Gefahrenstellen herausgearbeitet. Input lieferte neben dem Radverkehrskonzept des Landkreises und der Steckbrief für das Gemeindegebiet von Binzen.

Mit einer ausführlichen Präsentation habe Uwe Petry die Themenfelder erläutert und durch eine diskussionsreiche fast dreistündige Sitzung geführt, heißt es im Protokoll. Als Ziele für den weiteren Prozess ging es um den Anschluss an sogenannte regionale Verknüpfungspunkte, also Kreuzungspunkte unterschiedlicher Wege, wichtige Zielorte für Radfahrer, Trends zum Radverkehr wie mehr E-Bikes, Lastenräder oder größere Gespanne mit Anhängern und das Erfassen von Schwachstellen.

Allgemein heißt es: „Die sachlichen und besonders ortskundigen Mitglieder der Arbeitsgruppe beteiligen sich sehr rege mit ihren Erkenntnissen, Einschätzungen und Vorschlägen zum Radverkehr heute und für die Zukunft.“

Ein spannendes Beispiel ist die Radverkehrsführung am fast fertigen Kreisel am Ortseingang von Binzen. Bezogen auf den Kreisverkehr und auf die Ortsdurchfahrt kann dies die Frage sein, wo der Radverkehr am besten geführt wird.

Praktische Fragen stehen am Ende im Mittelpunkt

Als Möglichkeiten kommen die klassische Nutzung der Straße gemeinsam mit dem übrigen Verkehr, auf einem farblich markierten Schutzstreifen oder getrennt vom restlichen Verkehr zum Beispiel auf einem gemeinsam genutzten Gehweg mit den Fußgängern in Frage. Die zum Beispiel während der Kreisel-Bauphase im Sommer gefundene Lösung, die Radler am Kreisel auf die Straße zu schicken, wurde in der Praxis von nahezu 100 Prozent der Nutzer ignoriert. Diese Frage ist natürlich ebenfalls eine Herausforderung – werden die von den Behörden gefunden Lösungen auch im Alltag akzeptiert oder fallen sie im Praxistest einfach durch?

Im Binzener Gemeinderat im Dezember wird Uwe Petry über den bisherigen Ablauf berichten und seine Erkenntnisse vorstellen. Danach wird es in die zweite Phase zum Planungsprozess des Radverkehrskonzepts kommen. Dazu werden aus der Bestandserfassung sowie der Bewertung von Defiziten Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet.

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