Birke ist Verlierer des Klimawandels

„Sie sind in einem guten Zustand“, sagte Baumpfleger Markus Hügel über die 419 Bäume auf Binzener Gemeindegebiet. Er sprach sich dafür aus, alte Bäume zu erhalten. „Sie vertragen den Stress durch Trockenheit besser.“ Hügel zeigte anhand von Beispielen, dass es auch viele kranke Gewächse gibt. Auf dem Spielplatz an der Mühlenstraße gibt es zum Beispiel einen Baum, der einen Faulzwiesel hat. Hügel will eine Kronensicherung einbauen, damit der Baum bei Sturm nicht auseinanderreißt.

Andere Bäume leiden unter Wipfeldürre oder, wie der japanische Schnurbaum auf dem Friedhof, an Sonnenbrand. Bei ihm platzt die Rinde ab und die Triebe sterben ab, so dass ein starker Rückschnitt sinnvoll sei. Der Baum soll – anders als einige Bürger vorschlagen – nicht gefällt werden, weil seine Holzsubstanz noch gut sei.

Bei der Linde am Ortseingang (Rümminger Straße) will Hügel das Vlies und den Schotter entfernen, um Stauden zu pflanzen. Die Bäume müssen aufgrund der Verkehrssicherungspflicht beobachtet und gegebenenfalls zurückgeschnitten werden. Bürgermeister Andreas Schneucker betonte, dass die Gemeinde handle, wenn Binzener ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkämen und Bäume nicht zurückschnitten, obwohl dies nötig sei.

Für eine Baumart sieht der Rümminger keine Zukunft mehr in Binzen – die Birke. „Sie ist ein Klimawandel-Verlierer.“ In Weil am Rhein und Märkt gebe es aufgrund von trockenem und kiesigem Boden keine Birken mehr. Gut möglich sei es, dass im Binzener Birkenweg bald keine Birken mehr wachsen. Oliver Baumert sagte, die Straße könne man dann umbenennen.

Um die Bäume entlang der Kander kümmert sich der Werkhof. „Wir haben dort viel Sturmholz rausgeholt“, sagte Schneucker – unter anderem auch Eschen.

Tag des Baums

Info:
Wer sich für Bäume interessiert, ist in diesem Jahr wieder zum „Tag des Baums“ eingeladen. Er wird von Frank Krumm und Markus Hügel organisiert und findet am Samstag, 26. Oktober, statt.