Binzen Blitzer nur Übergangslösung

Weiler Zeitung
Der Kreuzungsbereich Blauenstraße/Hauptstraße wird als besondere Gefahrenquelle gesehen. Von hier aus müssen sich die Autos aus dem Stand in den zumeist zu schnell fließenden Verkehr auf der Hauptstraße einordnen. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Verkehr lieber mit baulicher Lösung bremsen

Binzen (ag). Binzen bekommt einen Blitzer, oder zumindest ein Gehäuse für einen solchen. Der Ortsausgang Richtung Lucke wurde als elfter Standort für eine stationäre Messanlage aufgenommen, wie der Kreistag im Oktober beschlossen hat.

Diese Standorte werden im Wechsel mit drei Messanlagen bestückt, so dass sich Autofahrer nie sicher sein können, ob das Gehäuse gerade leer ist oder nicht.

Hintergrund dieser Maßnahme waren Tempomessungen, die vor einem Jahr durchgeführt wurden – mit recht eindeutigem Ergebnis: 46 Prozent aller Fahrzeuge fahren – nach Abzug einer Toleranz von sechs km/h – noch vor dem Ortsausgangsschild schneller als Tempo 50. Fast 29 Prozent von ihnen wurden sogar mit Geschwindigkeiten über 60 km/h gemessen. Schneller als 70 km/h waren immerhin noch fünf Prozent. Der bedenkliche Rekord lag bei 139 Stundenkilometern.

Dies wird vor allem deshalb als gefährlich angesehen, weil dort die Blauenstraße in die Hauptstraße einmündet.

Im Gemeinderat wurde der Blitzer kritisch gesehen. Die meisten Ratsmitglieder bevorzugen an dieser Stelle eine bauliche Lösung zur Reduzierung der Geschwindigkeit. Die Befürchtung: Der Blitzer könnte sich als endgültige Lösung etablieren und bauliche Maßnahmen am Ende verhindern.

Ina Koska sprach von einer „bedauerlichen Maßnahme“, Gerhard Aenis plädierte dafür, den Blitzer noch innerorts zu installieren, damit er weniger als Abzocke wahrgenommen wird. Von einem „negativen ersten Eindruck für den Ort“ sprach Frank Krumm. Und Oliver Baumert sah in der Maßnahme einen „Akt der Hilflosigkeit“.

„Wir müssen reagieren. Jeder hat die Möglichkeit, nicht zu schnell zu fahren“, erklärte dazu Bürgermeister Andreas Schneucker. Das Geld gehe an den Landkreis, stellte er zum Thema Abzocke außerdem klar.

Bevor das Blitzer-Gehäuse nun installiert wird, der genaue Standort wird zwischen dem Landkreis und der Gemeinde abgestimmt, legte das Gremium Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei lediglich um eine Übergangslösung handeln soll. Der eigentlich angestrebten baulichen Lösung sollen daraus keine Nachteile entstehen. Sobald eine solche umgesetzt ist, soll die Messanlage abgebaut werden.

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