Binzen Den Dorfcharakter erhalten

Beatrice Ehrlich
Das Sanierungsgebiet „Ochsenbrunnen“ wird erweitert. Foto: Archiv/Günzschel

Erweiterung des Gebiets „Ochsenbrunnen“

Auf Zustimmung des Gemeinderats Binzen ist die Erweiterung des Sanierungsgebiets „Ochsenbrunnen“ gestoßen, die Stephan Färber von der Stadtbau Lörrach in dessen jüngster Sitzung vorgestellt hat. Das Sanierungsgebiet umfasst nun eine Fläche von insgesamt rund 1,92 Hektar.

Von Beatrice Ehrlich

Binzen - Dem Beschlussvorschlag über eine entsprechende Sanierungssatzung und die entsprechenden Abgrenzungen schlossen sich die Gemeinderäte einstimmig an.

Das Sanierungsgebiet hatte bei der Aufnahme in das Landessanierungsverfahren im Jahr 2017 zunächst nur den Bereich „Ochsenbrunnen“ umfasst und war in einem ersten Schritt 2019 bereits um das Rathaus-Areal erweitert worden, um die Modernisierung von dessen Wirtschaftsflügel zu ermöglichen. Anlass für die erneute Erweiterung war nun der Wunsch der Gemeinde, weitere Gebiete im Ortskern nicht einer „unkontrollierten Entwicklung“ zu überlassen, wie Stadtplaner Färber von der Stadtbau Lörrach im Rat erläuterte.

Gemeinde ist bereits 2020 aktiv geworden

Bereits als sich 2020 im Gebiet „Im Winkel“ Verkäufe von Häusern und Grundstücken anbahnten, war die Gemeinde aktiv geworden und hatte neben der Aufstellung eines Bebauungsplans eine Vorkaufsrechts-Satzung erstellt, die seit August 2020 rechtskräftig ist. Denn nur ein Teil der historischen Gebäude im Untersuchungsgebiet stehen unter Denkmalschutz, seien aber aufgrund ihrer Kubatur oder ihrer früheren Nutzung ebenfalls von Bedeutung, unterstrich der Planer. Städtebaulich sei es daher von Interesse, bei der künftigen Entwicklung den Gebietscharakter nicht übermäßig zu verändern.

Auf Grundlage der Vorkaufsrechts-Satzung habe man das Gebiet erstmals detaillierter in Augenschein genommen, um die dortige Sozialstruktur genauer kennenzulernen. Es stellte sich heraus, dass die energetisch unsanierten Gebäude dort auch solchen Bewohnern ein zentrumsnahes Zuhause bieten, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind. Auch ist der Anteil älterer Menschen in diesem Gebiet höher als andernorts in der Gemeinde. Erhebliche Mängel wurden an denkmalgeschützten Gebäuden, etwa an der Mühlenstraße, festgestellt, ebenso an einigen Geschäftshäusern an der Hauptstraße. Färber merkte auch an, dass der theoretisch möglichen Nachverdichtung aufgrund der eingeschränkten Erschließung Grenzen gesetzt seien.

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