Binzen Die Zeichen stehen auf Aufstieg

Ralph Lacher
 Foto: Ralph Lacher

TuS Binzen plant Meisterfeier

Binzen - Am Sonntag gastiert der TuS Binzen mit seiner „Ersten“ im Weiler Nonnenholz beim SV Weil II und kann dort seinen Meistertitel endgültig unter Dach und Fach bringen und damit den Aufstieg in die Bezirksliga Hochrhein klarmachen.

Von Ralph Lacher

„Wir haben seit Jahren darauf hingearbeitet und können nun wohl schon am Wochenende Vollzug melden und feiern“, sagt der Vorsitzende des TuS Binzen, Volker Scherer, beim Blick auf den nächsten Spieltag in der Kreisliga A im Fußball.

Schon jetzt ist dem TuS die Meisterschaft wohl kaum noch zu nehmen: Vier Spiele stehen noch aus, die Mannschaft aus dem Kandertaldorf hat neun Punkte und 50 Tore Differenz aufzuweisen, kann also nur noch theoretisch vom Platz an der Tabellenspitze verdrängt werden. „Wir wollen am Sonntag diese letzten Zweifel ausräumen und eine kleine, spontane Meisterfeier ist schon geplant“, sagt Scherer. Die offizielle Feier wird man dann aber erst am letzten Spieltag, am 11. Juni, auf der eigenen Platzanlage in Binzens Neumatten durchziehen. Dann hoffe man auf einen Doppel-Erfolg. Denn auch die Reserve kann Meister werden, würde dann aus der Kreisliga C in die Kreisliga B aufsteigen. Sie wäre damit ein guter Unterbau unter der Bezirksliga-Mannschaft, sagt Scherer. Aktuell führt auch diese Binzener Kicker-Truppe mit komfortablem Vorsprung die Tabelle an. Gewinnt der TuS Binzen II am Vatertag (Donnerstag, 26. Mai) daheim gegen den Verfolger SC Kleinkems, dann ist Titel Nummer zwei für den TuS in trockenen Tüchern.

Dass der TuS nun nach 35 Jahren wieder in das Oberhaus des Fußball-Bezirks Hochrhein aufsteigt, ist nach Aussage von Volker Scherer nicht nur ein Ergebnis einer kontinuierlichen Aufbauarbeit im eigenen Nachwuchsbereich, sondern vor allem ein Verdienst von Trainer Karl-Frieder „Sütti“ Sütterlin. „Als wir im Sommer 2019 aus der Kreisliga B in die Kreisliga A aufgestiegen sind, übernahm Sütti die Trainer-Funktion und brachte noch einige Spieler von seinem früheren Verein FV Lörrach-Brombach mit“, blickt Scherer zurück. Er bezeichnet den Trainer als „Netzwerker und Vater unseres Erfolges“.

Vor dieser Saison schlug „Netzwerker“ Sütterlin so richtig zu: Vom Oberligisten FV Lörrach-Brombach kamen mit Patrice Glaser und Ben Nickel zwei Hochkaräter im besten Fußball-Alter und brachten gleich noch ihren früheren Mitspieler Nils Mayer vom Verbandsligisten FC Auggen mit. Mit Guido Perrone kam vom FC Huttingen ein Routinier. Die Neuen tragen, bestätigt Sütterlin, nicht nur ihre eigene Leistung zum Erfolg des Teams bei. „Sie ziehen ihre Mitspieler im Training und im Spiel enorm mit und erweisen sich damit als Leitfiguren in vielerlei Hinsicht“, so der Coach.

Der Vorsitzende erwähnt auch, dass die Neuzugänge der letzten Jahre auch im Zusammenhang mit der neuen TuS-Anlage zu sehen sind. Für 7,2 Millionen Euro hatte die Kommune die Sportanlage vom alten Standort im Dorf nach draußen verlegt, einen Kunstrasenplatz in Standard-Abmessungen und zusätzlich einen kleineren Kunstrasenplatz gebaut. Während diese beiden Plätze rege genutzt werden, steht die Inbetriebnahme des Rasenplatzes noch aus.

Ein echtes Schmuckstück und eine Einrichtung mit Anziehungskraft eben auch für auswärtige Spieler, so betont Scherer, dazu kommt das Sportheim mit komfortablen Umkleide- und Sanitärräumen. Und mit einer Gaststätte, die, betrieben von der Schwester des Vorsitzenden, Siglinde Scherer, in Ausstattung und Angebot weit über eine übliche Vereinsgaststätte hinausreicht.

Dass ab August in Binzen wohl Bezirksliga-Fußball gespielt wird, habe natürlich auch finanzielle Konsequenzen, weiß der erfahrene Funktionär Scherer. Da sind alleine schon die Fahrten, die sehr oft in den Hotzenwald und bis Jestetten am Hochrhein führen. Man sei in Überlegungen, Kleinbusse anzuschaffen, so Scherer. Er sagt aber auch, dass dem 800-Mitglieder-Verein die Einnahmen aus Veranstaltungen wie Dorffest oder Markgräfler Herbsthock fehlen. Allerdings sei die Unterstützung durch Sponsoren aus der Geschäftswelt bei weitem nicht nur aus Binzen, sondern der Region, ganz toll. „Dadurch stehen wir trotz der Einbußen gut da“, sagt Scherer. Die starke Sponsoren-Unterstützung liege sicher auch in der Tatsache begründet, dass der TuS seine soziale Funktion gerade im Nachwuchsbereich sehr bewusst wahrnimmt. „Wir haben nicht nur zwei Aktivteams und eine AH sowie Tischtennis und Frauen-Gymnastik, sondern vor allem 17 Fußball-Jugendteams mit an die 400 dort betreuten Kindern und Jugendlichen“, sagt Scherer.

Weitere Informationen: Das Spiel gegen den SV Weil II findet am Sonntag, 22. Mai, im Weiler Nonnenholz statt. Anpfiff ist um 15.30 Uhr.

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