Kein Sitzplatz mehr frei war am späten Samstag-Nachmittag in der Binzener Gemeindehalle, als der Turnerbund Binzen zu seiner Jahresfeier 2023 eingeladen hatte.
Der Turnerbund (TB) Binzen von 1941 ist schon ein besonderer Verein, der sich durch ein hohes Maß an Kontinuität auszeichnet. Im April 2023 hatte die bisherige erste Vorsitzende Bettina Sachs-Kalchschmidt ihren Posten nach 32 Jahren an die 26-jährige Laura Ehrke abgegeben. Diese kam im Alter von neun Jahren zum Verein und war dort vorher bereits zehn Jahre lang als Übungsleiterin in der Nachwuchsarbeit tätig.
Claudia Lindner, die im Vorjahr mit der Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg 2022 für herausragenden Einsatz im Ehrenamt ausgezeichnet wurde, behielt ihren Posten als stellvertretende Vorsitzende, ein Amt, das sie inzwischen 33 Jahre lang ausübt. Auch die restlichen Vorstandsmitglieder sind alle weiblich – eine weitere Besonderheit. Immerhin befindet sich unter den 25 Übungsleiterinnen auch ein männliches Wesen. 1986 führte die damalige Vorsitzende Gitta Sachs im TB als einzigem badischen Verein das Rhönradturnen ein, eine absolute Binzener Spezialität. Die Jahresfeier stand heuer unter dem Motto „Zeitreise“. Ein Time-Machine-Portal führte die Besucher vom Eingangsbereich in die liebe- und phantasievoll dekorierte Halle – logistisch wie akustisch nicht zu verfehlen, es sei denn, man blieb bereits am Buffet mit vielen selbst gemachten Kuchen stecken. Die Gruppe der Kleinsten im Alter von drei bis fünf Jahren eröffnete den Programm-Reigen mit einer ersten Zeitreise.
Andreas Schneucker, seines Zeichens seit 2012 Bürgermeister des Ortes, lobte das große ehrenamtliche Engagement im TB, womit nicht nur der satzungsmäßige Zweck des Vereins „Förderung des Turnsports“ erfüllt werde.
„Die Übungsleiter und die anderen Aktiven im Verein erfüllen durch die Betreuung von derzeit 138 Kindern auch eine wichtige gesellschaftliche und soziale Funktion zum Wohl der Gemeinde“, sagte Schneucker. Über die Ehrungen werden wir noch gesondert berichten
Die Zeitreise ging mit zwölf Auftritten weiter, wobei Bodenturnen, Kasten, Schwebebalken und Stufenbarren als turnerische Elemente mit eingebaut wurden, jeweils charmant angekündigt durch Jana Braun und Nicole Wyss. Höhepunkt der Darbietungen unter den Titeln „Astronautinnen“, „Altes Ägypten“, „Roboter“, „Steinzeit“, „Dino“, „Zeit“, „Flower-Power“, „60er“, „2000er“, „90er“ und „80er“, alle mit der passenden musikalischen Untermalung, waren sicherlich jene mit dem Rhönrad. „Seit den Sommerferien sind wir am Proben“ verriet Ehrke.
Und die ganze Bühnendeko und sonstige Bastelarbeiten? „Haben wir alles selbst gemacht, aber auch die Kinder haben dabei teilweise mitgeholfen“. Am Ende der Veranstaltung lobte der Weihnachtswichtel alle Beteiligten und verteilte ein kleines Geschenk.
