Binzen Gemeinde sorgt sich um das Ortsbild

Beatrice Ehrlich
Parallel zu dem Gebäude im Hintergrund soll ein weiterer Gebäuderiegel entstehen. Foto: Beatrice Ehrlich

Bauvorhaben: Gemeinderat gibt Grünes Licht für Bebauungsplan „Kanderweg/Fischinger Straße“

Auch im Umfeld des Baugebiets „Kandergrund“ möchte die Gemeinde ihre Planungshoheit ausüben und stellt deswegen einen Bebauungsplan für mehrere Grundstücke auf.

Beatrice Ehrlich

Binzen - Der Gemeinderat Binzen hat in seiner jüngsten Sitzung der Aufstellung des Bebauungsplans Kanderweg/Fischinger Straße einstimmig Grünes Licht erteilt. Bei den betreffenden Grundstücken handelt es sich um die Brachfläche zwischen den Gebäuden Kanderweg 5 und 11 sowie das Eckgrundstück Kanderweg/Fischinger Straße. Bei beiden Grundstücken macht die Verwaltung erhöhte Ansprüche an die städtebauliche Gestaltung geltend, und begründet dies wie folgt: Das größere der beiden Grundstücke liegt vis-à-vis der neuen Siedlung „Kandergrund“. Dort legt die Gemeinde besonderen Wert auf hochwertigen Städtebau sowie auf ein ansprechendes Ortsbild. Das Eckgrundstück war bisher mit einem alten Bauernhaus bestanden, das abgerissen wurde. Dieser Bereich bildet nach Ansicht der Verwaltung den Abschluss des historisch gewachsenen Dorfes. Ein benachbartes Haus grenzt zudem direkt an das zu bebauende Grundstück an. Auch hier sieht die Verwaltung Handlungsbedarf, um eine städtebaulich akzeptable Lösung zu finden.

Pläne des Investors haben nicht überzeugt

Ein Investor, der die Grundstücke im Jahr 2020 erworben hat, hatte der Gemeinde mehrere Planungsvarianten vorgelegt, die aber deren erhöhte städtebauliche Anforderungen nicht erfüllt hätten, so Bürgermeister Andreas Schneucker. Die vorgeschlagene gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss habe man zwar begrüßt, die Anordnung der Baukörper habe jedoch nicht im Einklang gestanden mit erhöhten Ansprüchen an die städtebauliche Gestaltung.

Infolgedessen hat die Gemeinde den Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs für den alten Sportplatz, das Büro Severin Rheinflügel aus Düsseldorf, mit einer Analyse der Planungsoptionen beauftragt. Auf die Frage hin, wie eine gute Bebauung aussehen könnte, hat das Büro einen Entwurf für ein langgestrecktes Gebäude mit drei Vollgeschossen und Flachdach mit 18 Wohneinheiten für den Kanderweg und ein ebenfalls dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach mit elf Wohneinheiten für das Eckgrundstück vorgelegt. Nach Auffassung der Verwaltung fügen sich diese perfekt in die bestehenden Baulücken ein. Die entstehende Wohnfläche umfasst rund 2500 Quadratmeter. Die für insgesamt 29 Wohnungen geplanten Parkplätze sollen ausschließlich unterirdisch, in Form zweier von der Kanderstraße aus anzufahrenden Tiefgaragen, bereitgestellt werden. Unter den im Bebauungsplan festzuhaltenden Planungszielen ist auch die Bereitstellung einer „angemessenen Fläche“ als öffentlicher Gehweg vorgesehen.

Öffentlicher Gehweg in der Planung enthalten

Aufgrund der zukünftigen Einfahrt zu Hof 1 des Kandergrunds könnte sich dafür eher die südliche Seite eignen, so Stadtplaner Stephan Färber von der Stadtbau Lörrach, der die entsprechenden Entwürfe dem Gremium vorstellte. So entstünde ein durchgehender Gehweg vom Hieber-Markt bis zur Fischinger Straße, den es bisher nicht gibt. Der Gemeinderat zeigte sich prinzipiell offen für die geplante Gestaltung, es gab aber Nachfragen bezüglich der Tiefgaragen ( Oliver Baumert) und dem grundsätzlichen Vorteil eines Bebauungsplans (Alice Bucher). Die Tiefgaragen böten in relativ einfacher Bauweise die Möglichkeit, alle erforderlichen Parkplätze zugunsten von Grünflächen unterzubringen, begründete Färber die Pläne. Die Aufstellung von Satzungen sei eines der wichtigsten Instrumente des Gemeinderats, der hier eine gesetzgebende Funktion ausübe, betonte Bürgermeister Schneucker.

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