Binzen Fachkräfte anwerben und Unternehmer vernetzen

Weiler Zeitung
Geschäftsführer Alexander Maas informierte im Gemeinderat über die Wirtschaftsregion Südwest. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Informationen über möglichen Beitritt der Gemeinde Binzen in Wirtschaftsregion Südwest

Binzen (ag). 2000 Euro würde die Gemeinde Binzen eine Mitgliedschaft bei der Wirtschaftsregion Südwest (WSW) im ersten Jahr kosten. Für jedes weitere Jahr fielen noch einmal rund 1750 Euro als Umlage in Höhe von 57 Cent pro Einwohner an. Jetzt war WSW-Geschäftsführer Alexander Maas in Binzen eingeladen, um den Dienstleistungsbetrieb im Gemeinderat vorzustellen.

Die Wirtschaftsförderung für die Landkreise Lörrach und Waldshut hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehöre auch Standortmarketing, wie Maas ausführte, etwa in Form von einem Imagefilm über den Landkreis Lörrach, durch bundesweite Kinowerbung und auch Buswerbung, gezielt in Gegenden mit niedrigen Löhnen, um Fachkräfte in die Region zu holen.

Die SWS setze sich aber auch in der Landeshauptstadt Stuttgart für den Landkreis ein, betonte Maas. Dort werde der äußerste Südwesten häufig als nicht innovativ wahrgenommen. Diesem „falschen“ Bild will Mass entgegenwirken, zunehmend mit Erfolg, wie er sagt.

Als eine wichtige Maßnahmen vor Ort nennt der Geschäftsführer das Bilden von Netzwerken. Lokale Unternehmen sollen an einen Tisch gebracht werden. „Viele kennen sich gar nicht“, hat Maas festgestellt.

Das Dienstleistungsunternehmen veranstaltet zum Beispiel jährlich einen Frauenwirtschaftstag, organisiert aber auch bedarfsgerechte Jobbörsen, etwa nach der Insolvenz der Lauffenmühle. „Viele konnten vermittelt werden“, erklärt der Wirtschaftsförderer. „Wir sind flexibel und machen, was benötigt wird“, wirbt er außerdem.

Bei der anschließenden Diskussion wollte Ina Koska wissen, inwieweit man sich als Gemeinde einbringen müsse, um etwas zu erreichen. Maas erklärte, dass er Gespräche mit Bürgermeistern führe, Sparringspartner aus den Gemeinden aber durchaus von Nutzen seien, um etwas voranzubringen.

Oliver Baumert vermutete, dass das Konzept eher für große Firmen interessant sei. Dem widersprach Maas: „Die Großen brauchen uns nicht. Wir machen das alleine für die Klein- und Mittelständler.“ Der Geschäftsführer berichtete aber auch, dass es schwierig sei, an Einzelhändler heranzukommen.

Martin Weckerle erkundigte sich nach den Schwerpunkten, die Maas im Bereich Unternehmer-Treffs als Plattform für den Austausch und die Vernetzung sah. Es sei wichtig, an einem Strang zu ziehen, sagte er. Darüber hinaus wolle man Themen bedienen, die umtreiben, etwa die Digitalisierung.

Bürgermeister Andreas Schneucker hielt den Ansatz, Unternehmer an einen Tisch zu bekommen, für sinnvoll. Bisher gebe es nur eine lose Verbindung in Binzen, um den Frühlingsmarkt im Gewerbegebiet zu organisieren.

Ob davon denn nur die Betriebe einer Gemeinde profitierten, wollte Alice Bucher wissen. „Wir leben von den Firmen, von der Gewerbesteuer und den Arbeitsplätzen. Ohne unsere Gewerbebetriebe könnten wir vieles nicht machen“, erwiderte darauf Schneucker, der fand, dass der Betrag dafür gut eingesetzt sei. „Wir legen Wert darauf, die Firmen, die da sind, zu hegen und zu pflegen“, betonte Mass.

Bei diesem Tagesordnungspunkt ging es um erste Informationen, eine Abstimmung erfolgte deshalb noch nicht.

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