Binzen Gemeinsam im Einsatz für die Natur

Ralph Lacher
Alt und Jung waren auf Anregung des AK Jugend und der lokalen Winzer gemeinsam aktiv in den Binzener Reben.. Foto: Lacher

Baumschnitt und Käfermeiler

Binzen - Die Aufmerksamkeit von Kindern und Jugendlichen auf die Natur richten, die und umgibt, wollten die die Teilnehmer der Böschungsaktion um den Binzener Gemeinderat Frank Krumm.

 „Das Bewusstsein für die hiesige Kulturlandschaft und ihre vielfältige Bedeutung gerade in Sachen gesunde Erzeugnisse schärfen“ beantwortet Binzens Gemeinderat, Bürgermeister-Stellvertreter, Diplom-Volkswirt und Nebenerwerbs-Winzer Frank Krumm Sinn und Zweck der insgesamt siebten Landschaftspflegeaktion in den Binzener Reben. Dorthin eingeladen hatte Krumm zusammen mit Winzer Stefan Schweigler, beide stellvertretend sowohl für die örtliche Organisation AK Jugend als auch für die Landwirte und Winzer, die sich vor Corona mit dem Ziel einer positiven Außendarstellung ihres Berufsstand zusammen gefunden hatten. Unterstützt wurden die Aktivisten von der Kommune.

24 Teilnehmer aller Alterstufen

Angesichts der hohen Corona-Zahlen und entsprechender Quarantäne sei man mit den 24 Teilnehmern zufrieden sagte Krumm bei der Begrüßung im „Sonnengarten“. Krumm teilte dann drei Gruppen ein, gut gemischt besetzt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen..

Und diese schaffigen Binzener Reb- und Feldpflegenden hatten zwei Jahre nach der letzten solchen Säuberungsaktion gut zu tun. Es galt, schwerpunktmäßig die Böschungen von Brombeeren und ähnlichen unerwünschten Pflanzen zu säubern, und danach an deren Stelle von Leon Biersack gestiftete, selbst gezogene Weinbergpfirsich-Setzlinge in den trockenen Boden zu bringen.

Entfernung invasiver Pflanzen

Des Weiteren wurden so genannte „invasive Pflanzen“ entfernt, und alte Bäume erhielten einen Rückschnitt. Krumm und Schweigler zeigten den Teilnehmern dann auch noch eine besonders sinnige Art der Weiterverwendung des Schnittguts und weiterer „Objekte“ wie Steine oder Totholz. Aus diesen Materialien entstand ein sogenannter Käfermeiler durch die zweite Gruppe der Pflegeaktion. Die mit Totholz, Hackschnitzeln und ähnlichem Naturmaterial gefüllte Erdgrube wird, so erfuhren die Kinder, Nahrungs- und Rückzugsbereich für Käfer und ähnliche Insekten sein und dazu als Brutstätte dienen. Ähnlich nachhaltige Wirkung hat das Insektenhotel, das die dritte Gruppe an diesem Frühlingssamstag erstellte.

Viel Müll in den Reben

Zu guter Letzt wurde auch Müll gesammelt. Zusammen kam einiges, da in den vergangenen Monaten durchaus „Ausflugsverkehr“ geherrscht habe in den Reben, so Krumm. Es fand sich Verpackungsmüll, Flaschen, Dosen, To-Go-Essen- und Getränke-Behältnisse, aber auch Plastikteile, die sich aus den Verbissschutz-Elementen an den einst frisch gepflanzten Baumsetzlingen gelöst hatten. Übrigens: Die Kosten der Aktion, vor allem die Grundprodukte für das gemeinsame Grillen im „Sonnengarten“, übernahm vollumfänglich die Gemeinde Binzen. Auffällig an der Aktion sei gewesen, so Frank Krumm abschließend, dass im Vergleich zu den zurückliegenden Veranstaltungen vor allem neue, junge Teilnehmer dazukamen. So ziehe man die nächste Generation sowohl für die Umwelt als auch die Bedeutung von Land- und Weinwirtschaft sensibilisierter junger Binzener heran, freut sich Krumm.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading