Solarenergie hat Potenzial
Auch bei der Nutzung von Solarenergie durch Photovoltaikanlagen sehen die Planer enormes Potenzial. Es gebe in Binzen eine Dachfläche von insgesamt 77 717 Quadratmetern, die für Solarpaneele geeignet sei. Bisher erzeugen 128 meist private Photovoltaikanlagen insgesamt 1,44 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Dies entspreche 23,4 Prozent des privaten Strombedarfs. Rechne man die stromverbrauchenden Anlagen der Gemeinde hinzu, liege die Deckung aber lediglich bei acht Prozent.
Das Interesse der Bürger an Photovoltaik ist laut der Online-Umfrage aber enorm. 92 Prozent der Befragten gaben an, einen entsprechenden Klimaplan der Gemeinde aktiv unterstützen zu wollen. Von den Haushalten, die noch keine eigene Photovoltaik-Anlage besitzen, wären 52 Prozent bereit, eine solche zu installieren. Würden alle Potenziale genutzt, könnten „deutlich mehr“ als drei Viertel des Strombedarfs der Gemeinde durch Solarenergie gedeckt werden.
Bürgermeister Andreas Schneucker zeigte sich sogar noch optimistischer: Im Idealfall könnte man sogar an die 100-Prozent-Marke herankommen. Im Gewerbepark Dreispitz etwa gebe es riesige noch ungenutzte Dachflächen. „Wir verhandeln da bereits mit den Firmen, und es gibt durchaus gute Gespräche“, sagte der Rathauschef.
Auch hier empfehlen Leichsenring und Dilschneider eine Gemeindeoffensive, die unter der Bezeichnung „Solardorf Binzen“ laufen könnte. Vorstellbar wäre hier etwa eine Ausstellung mit Bürger-Werkstätten. Binzen nimmt bereits an dem Solarenergie-Projekt „365 Dächer“ des Landkreises teil, hier könne man anknüpfen, so die Planer.
Auf Grundlage der vorgestellten Modelle soll nun ein Konzept zur Potenzialentwicklung erstellt werden, an dem auch die Bürger beteiligt werden.