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Binzen Nachhaltige Konzepte für Baugebiet

Christoph Schennen
Stadtplaner Stephan Kahl, Architektin Kerstin Müller und Bürgermeister Andreas Schneucker (von links) freuen sich, dass Studierende Ideen für die Bebauung zweier Höfe im Kandergrund entwickeln wollen. Foto: Christoph Schennen

Karlsruher Studierende wollen ökologische Wohngebäude für Höfe 2 und 3 im Kandergrund in Binzen entwickeln. Architektin Kerstin Müller hat das Vorhaben im Gemeinderat vorgestellt. Ein Besuch im Herbst vor Ort soll zur Inspiration dienen.

Kerstin Müller hat im Binzener Gemeinderat das Projekt mit Architektur-Studierenden vorgestellt, die Semesterarbeiten zum ökologischen und nachhaltigen Wohnungsbau in den Höfen 2 und 3 im Baugebiet „Kandergrund“ anfertigen wollen.

Sie ist Gastprofessorin am Karlsruher Institut für Technologie und stammt aus Haltingen. Der Kontakt zu ihr kam über Gemeinderat Frank Krumm zustande. Eine Gruppe von etwa 17 Personen besucht vom 11. bis zum 13. November Basel und Binzen.

Ideen für deutlich veränderte Planansätze

Am 12. November wollen sich die Studierenden mit den charakteristischen Baumaterialien der Binzener Häuser beschäftigen und sie fotografieren. Anderntags leitet eine Architektin einen Workshop, in dem überlegt werden soll, wie eine Wohnbebauung des Gebiets unter Verwendung von recycelten Baumaterialien aussehen kann.

Hintergrund dieses Engagements von Studierenden ist der Wunsch der Verwaltung, „die planerische Ausrichtung im Hof 1 und das Verfahren zur Projektentwicklung zum Abschluss dieses Bauabschnittes zu evaluieren und für die Höfe 2 und 3 gegebenenfalls neu auszurichten“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt.

Stadtplaner Stephan Kahl sagte, die Studenten könnten an der praxisbezogenen Aufgabe wachsen und die Verwaltung bekomme Ideen für veränderte Planansätze. Für die Studenten sei es auch wichtig, ihre Arbeit zu präsentieren. Oliver Baumert meinte: „Wir können uns die Arbeiten anschauen, ohne den Anspruch zu haben, dass sie realisiert werden. Vielleicht wird die eine oder andere Idee umgesetzt.“ Frank Krumm äußerte, es sei auch interessant, den Herkunftsort der Baumaterialien (Kalksteinbruch) kennenzulernen und auch landwirtschaftliche Aspekte in die Gestaltung miteinzubeziehen.

Veränderungen im Baufeld 16 vorgesehen

Architekt Marc Lösch, Vorsitzender des Binzener Gestaltungsbeirats, erläuterte die Veränderungen im Baufeld 16 des Gebiets „Kandergrund“. Der Gemeinderat stimmte der Projektplanung einstimmig zu. Im gesamten Baugebiet, das vom Birken- und Kanderweg umschlossen wird, werden laut Stadtplaner Kahl die Arbeiten zur Aufbereitung des Grundstücks im Dezember abgeschlossen, sodass mit dem Bau des Dreifamilienhauses im Baufeld 14 begonnen werden kann.

Im Baufeld 16 entsteht laut Lösch ein 13 mal 40 Meter großes Wohngebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss (zwölf bis 15 Wohnungen). Auf den Geschossebenen werden die Wohnungen als Zwei- oder Dreispänner angeschlossen. Auf die beiden Reihenhäuser wird in der aktuellen Planung verzichtet. „Sie lassen sich nur schwer vermarkten“, sagte Lösch. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt nun über zwei getrennte Treppenhäuser; für die größeren Wohnungen gibt es eine zweiseitige Belichtung.

Stephan Kahl lobte die zahlreichen Gesprächsrunden des Gestaltungsbeirats mit dem Bauträger. „Das war ein gutes und angenehmes Verfahren, das vom Investor als offener Prozess verstanden wurde und bei dem ein Austausch stattfand.“ Nadja Lützel nannte die Planung „ansprechend“. Möglicherweise „werden wir bei den Höfen 2 und 3 umdenken und auch in diese Richtung gehen“, sagte die Gemeinderätin.

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