Binzen Nachverdichtung – nach und nach

Weiler Zeitung
Bürgermeister Andreas Schneucker (links) und Stadtplaner Stephan Färber zeigen einen groben Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Kandergrund“. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Stellungnahmen abgewogen / Infoabend zum Baugebiet „Kandergrund“

Binzen (ag). Im Frühjahr 2020 werden die alten Sportplätze in Binzen endgültig nicht mehr gebraucht. Dann kann es losgehen mit der Umsetzung des Neubaugebiets „Kandergrund“, die in drei Abschnitten über mehrere Jahre erfolgen soll. Interessierte Bürger können sich am Mittwoch, 16. Oktober, ab 19 Uhr beim Informationsabend in der Gemeindehalle ein genaueres Bild insbesondere von der geplanten Konzeptvergabe machen, die auf die Kreativität der potenziellen Bauherren setzt.

Am Donnerstag hatte der Gemeinderat unter anderem über die Abwägungen zu den Stellungnahmen aus der ersten Offenlage zu beraten. Auf einige dieser Stellungnahmen ging Stadtplaner Stephan Färber ausführlicher ein. Seitens des Landratsamts wurden Lärmprobleme aufgrund des nahe gelegenen Supermarkts befürchtet. Dem hält die Verwaltung den Grundsatz „Der Stadt der kurzen Wege“ entgegen. Die integrierte Lage von Supermärkten sei ausdrückliches Ziel der Landesplanung, heißt es in der Sitzungsvorlage. Details sollen mit dem Betreiber abgeklärt werden.

Seitens der Öffentlichkeit wurde bemängelt, dass das Gebiet sich gegenüber der umliegenden Wohnbebauung abschotte. Dies wird seitens der Verwaltung einerseits bestätigt, da es sich um ein eigenes Quartier mit ausdrücklich erwünschter dichter Bebauung handelt, andererseits soll das Verfahren der Konzeptvergabe für eine größere Bandbreite bei der Gestaltung der Gebäude sorgen, die dann auch einladender wirken soll.

Die Befürchtung eines Wertverlusts der umliegenden Grundstücke sah die Verwaltung aufgrund des Wegfalls des Lärms durch die Sportplätze nicht. Auch sah man für die Kinder auf dem eingezäunten Spielplatz keine erhöhte Gefahr durch die geplante Tiefgarageneinfahrt in der Nähe; mit einem leicht erhöhten Verkehrsaufkommen sei höchstens morgens zu rechnen. Für die Bewohner sollen im Quartier ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, so dass sich die zeitweise Parkplatzproblematik beim Supermarkt nicht verschärft.

Auch die Verwaltung sieht das Problem, dass Kindergarten und Schule durch den Zuwachs an Kapazitätsgrenzen stoßen könnten. Aus diesem Grund soll das Neubaugebiet in drei Abschnitten nach und nach realisiert werden. Es ist zudem nicht geplant, ausschließlich Familien im „Kandergrund“ anzusiedeln, wie zu erfahren war.

Der nun erfolgte Wechsel des Bauleitverfahrens von Paragraf 13 b des Baugesetzbuchs auf 13 a hängt vor allem mit einem gestellten Antrag auf Förderung der Konzeptvergabe beim Land zusammen. Denn das Areal, das an drei Seiten von Bebauung umschlossen ist, verkörpert sehr gut den Gedanken der Nachverdichtung, gerade auch durch die dort geplanten Mehrfamilienhäuser. Und dieser Grundgedanke entspricht dem Paragrafen 13 a wesentlich besser.

Mehr Gestaltungsfreiheit

Das städtebauliche Grundkonzept, wie es im Rahmen eines Wettbewerbs erarbeitet wurde, soll als Rückgrat der Planung bestehen bleiben, allerdings will man den späteren Bauherren bei der Gestaltung der drei Innenhöfe mehr Freiheiten gewähren.

Die Anpassungen werden jetzt eingearbeitet, gegen Ende des Jahres wird der überarbeitete Plan erneut offengelegt.

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