Binzen Nein sagen, wenn es unangenehm wird

Adrian Steineck
Sonja Blattmann (links) und Karin Derks vom MuT-Zentrum in Kandern setzen sich bundesweit für Gewaltprävention ein. Foto: Alexandra Günzschel

Was ist ein gutes Geheimnis, und was ein schlechtes? Wie kann ich Grenzen aufzeigen, wenn mir jemand körperlich zu nahe kommt?

Das Präventionsprojekt wird gemeinsam mit dem MuT-Zentrum (Musik und Theater-Zentrum für Gewaltprävention) in Kandern angeboten. Deren Gründerinnen Sonja Blattmann, Kinderbuchautorin und Liedermacherin sowie Theater- und Sexualpädagogin, und die Regisseurin, Theaterpädagogin und Musikerin Karin Derks, sind seit Jahren in Sachen Prävention gegen sexualisierte Gewalt und Sexualpädagogik unterwegs. Sie werden mit ihrem Programm „Mit Lust und Respekt“ mit den jeweils fünf zweiten und dritten Klassen arbeiten, wie Anna Kaufmann, Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Vorderes Kandertal, im Gespräch mit unserer Zeitung sagt.

Die zehn Klassen, die sich neben Binzen auch an den Außenstandorten in Schallbach, Rümmingen und Eimeldingen befinden, sollen laut Kaufmann auf spielerische, zugleich aber auch ernsthafte und fundierte Weise lernen, ihre Bedürfnisse und Grenzen aufzuzeigen. „Es wird dabei unter anderem darum gehen, was ein Ja- und ein Nein-Gefühl ist“, sagt Kaufmann. Auch werde auf den Grundsatz „Mein Körper gehört mir“ eingegangen. Ebenso wird es um gute und um schlechte Geheimnisse und das Wahrnehmen und Ausdrücken der eigenen Gefühle gehen. Die inhaltliche Gestaltung des Projekts liegt in den Händen von Blattmann und Derks vom MuT-Zentrum.

Lions Club macht’s möglich

Dass die Grundschule Vorderes Kandertal das Projekt an ihrer Schule zeigen kann, hat der Förderverein Lions Club Schliengen möglich gemacht, der das Projekt vollständig bezahlt. „Anders könnten wir das als Schule kaum stemmen“, sagt Kaufmann.

Gefährdete Altersgruppe

Die Schulsozialarbeiterin weiß um die Notwendigkeit von Präventionsprojekten gegen sexualisierte Gewalt. So seien Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren besonders gefährdet, Opfer von sexualisierter Gewalt oder Gewalt im Allgemeinen zu werden. „Wir sind da als Schulen in der Pflicht, für dieses Thema zu sensibilisieren“, macht sie deutlich.

Neben dem Programm für die Schüler sollen auch die Eltern mit ins Boot geholt werden. So gibt es für jede Klassenstufe einen Elternabend mit dem MuT-Zentrum. Der Elternabend für die zweiten Klassen findet am Dienstag, 16. Mai, statt, der für die dritten Klassen am Mittwoch, 17. Mai. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

Weitere Informationen zum Angebot des MuT-Zentrums für Gewaltprävention gibt es im Internet unter www.mut-zentrum.de.

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