Binzen Schlager, Pop und Orchestersound

Christoph Schennen
Reiner Kirsten, Ronja Frey und Andreas Kalchschmidt, Dirigent des Jugendorchesters des Musikvereins Binzen, (von links) haben eine großartiges Programm für die Muttertagsgala zusammengestellt. Foto: Christoph Schennen

Die Muttertagsgala in Binzen mit dem Moderator und Sänger Reiner Kirsten und der Sängerin Ronja Frey bot ein vielseitiges musikalisches Programm.

Niemand soll behaupten, es zahle sich nicht aus, lange verheiratet zu sein. Nach der Muttertagsgala in der Gemeindehalle bekam ein Mann, der 65 Jahre mit seiner Frau liiert ist, von Reiner Kirsten dessen neue CD geschenkt. Kirsten war neben Ronja Frey einer der Stargäste der traditionsreichen Veranstaltung.

Jugendorchester des MV Binzen macht Auftakt

Zu Beginn trat aber zunächst das Jugendorchester des Musikvereins Binzen auf. Der „Ouverture Espagnol“ folgte das symphonische Stück „A Taste of Ireland“, für das der Arrangeur Johan Nijs drei Volkslieder verarbeitet hatte, und der Song „Firework“ von Katy Perry. Nach der Pause war eine Auswahl von Stücken aus dem Disney-Film „Mary Poppins“ (1964) zu hören, ferner „A Star ist born“, ein Medley mit den größten Hits von Meat Loaf wie etwa „I would do anything for love“, „Celtic Crest“ und das Schlussstück „Let’s get loud“.

Das Jugendensemble, dirigiert von Andreas Kalchschmidt, bewies bei der Muttertagsgala erneut, dass es die Solo-Auftritte mit seinem kraftvollen Orchestersound hervorragend ergänzen kann.

Ronja Frey begeistert mit ihrer Stimme

Eine große Entdeckung des Nachmittags war zweifellos Ronja Frey. Sie hat noch keine eigenen Titel im Programm und sang daher Lieder, die sie mag: Andrea Bouranis „WM-Song“ „Ein Hoch auf uns“, Abbas „Mamma Mia“, „Wie schön du bist“ von Sarah Connor, „Viva la Vida“ von Coldplay und zum Abschluss der österreichische Siegertitel des Eurovision Song Contest von 1966, „Merci, Chérie“, von Udo Jürgens. Ihr großes Talent wurde insbesondere bei „Merci, Chérie“ und den aus dem Kino bekannten Liedern „My heart will go on“ (Celine Dion, „Titanic“) und „Moon River“ (Audrey Hepburn, „Frühstück bei Tiffany“) deutlich; glanzvoll und hell strahlte ihr Gesang bei diesen Balladen. Allzu gerne würde sie einmal bei einem Musical singen, erzählte sie dem Publikum. Vielleicht gelingt ihr das eines Tages. Die Zuhörer hatte sie jedenfalls sofort auf ihrer Seite.

Reiner Kirsten erweist sich als Entertainer

Traditionell ist bei der Muttertagsgala auch ein Sänger vertreten. Dieses Jahr war es Reiner Kirsten, der auch moderierte. Der 53-Jährige ist der jüngste Spross der nicht mehr als Gesangsgruppe existierenden „Schwarzwaldfamilie Jäkle“, „der Kelly Family des Schwarzwalds“. Mit flotten Sprüchen umschmeichelte der gut gelaunte Schlagersänger das Publikum. Kirsten, der vom Konzertveranstalter als „Sunnyboy“ angekündigt wurde, sang neben eigenen Songs viele Klassiker, mit denen es ihm gelang, das hauptsächlich aus Senioren bestehende Publikum zu begeistern und teilweise zum Schunkeln zu bringen. Wer kennt nicht „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ (Nilsen Brothers), „Albany“ (Roger Whittaker), „Rote Lippen muss man küssen“ (Cliff Richards), „Ein Bett im Kornfeld“ (Jürgen Drews) oder die Udo-Jürgens-Hits „Griechischer Wein“ und „Ich war noch niemals in New York“?

Kirsten, einem größeren Publikum bekannt durch seine Fernsehauftritte bei Andy Borgs „Schlager-Spaß“, hat als Solo-Künstler bereits 14 Alben herausgebracht. Er sang eines seiner schönsten Lieder – „Träumer wie Du“, in dem davon gesungen wird, wie es ist, wenn man seinen Gedanken einfach mal freien Lauf lässt.

Zum furiosen Schluss des Konzerts kamen das Orchester und die beiden Solo-Künstler zu einem gemeinsamen Auftritt auf die Bühne, um das „Badner Lied“ zu singen. Da hieß der Vorsänger nicht Rainer Kirsten, sondern Andreas Kalchschmidt, der zuvor schon das Jugendorchester des Musikvereins Binzen dirigiert hatte. Das Publikum sang voller Freude mit.

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