Binzen Schmuckstück und Treffpunkt

Weiler Zeitung
Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Rebhäuschens in den Binzener Weinbergen hilft der ak Jugend tatkräftig mit. Aus dem Kleinod soll wieder ein Schmuckstück werden. Foto: Gerd Lustig Foto: Weiler Zeitung

ak Jugend: Jugendliche aus Binzen sanieren Rebhüsli

Von Gerd Lustig

Der Dornröschenschlaf für ein denkmalgeschütztes Kleinod in den Binzener Rebbergen ist vorbei. Dem Arbeitskreis Jugend (ak Jugend), der vor rund fünf Jahren um die beiden Gemeinderäte Oliver Baumert und Frank Krumm ins Leben gerufen worden war und der sich inzwischen auf einen Stamm von rund 50 Jugendlichen für allerlei Aktionen übers ganze Jahr hinweg stützen kann, sei Dank.

Aus dem alten Rebhäuschen am Schlattberg zwischen Binzen und Fischingen, dessen Ursprung ins Jahr 1822 datiert, soll wieder ein Schmuckstück und kleiner Treffpunkt werden. Denkmalschutz genießt das Häuschen vor allem deshalb, weil just dieses Gemäuer – im Gegensatz zu weiteren Rebhäuschen in der Nachbarschaft – in all seinen Jahren baulich nicht verändert wurde.

Nachdem das Dach bereits neu eingedeckt worden war, waren jetzt in einem weiteren Arbeitseinsatz das Gemäuer sowie auch das Gelände rund um das Rebhüsle, von dem aus es einen grandiosen Blick ins Markgräflerland und in die Rheinebene gibt, dran. Für die Sanierung stellten einige Firmen und Handwerksbetriebe Maschinen und Arbeitsmaterialien bereit und zur Verfügung. „Erst haben wir mit Maschinen Hecken und Gestrüpp entfernt, dann ging es mit dem Hammer an die Fassade“, freuten sich Baumert und Krumm über den engagierten Einsatz von knapp einem Dutzend Kindern und Jugendichen, um das historische Kleinod wieder ein Stück mehr auf Vordermann zu bringen. Auch die Entrümpelung des Häuschens war eine schweißtreibende Angelegenheit.

Wenn alles nach Plan läuft, rechnet man beim ak Jugend damit, dass bereits im Spätfrühjahr des nächsten Jahres die offizielle Fertigstellung gefeiert werden kann. Bis dahin sind noch etliche Arbeitseinsätze nötig.

Denn das kleine Kulturgut, wie es Winzer Frank Krumm nennt, war doch viel zu viele Jahre vernachlässigt und fast schon in Vergessenheit geraten. Was künftig hier an dieser Stelle mal werden soll, ist noch nicht restlos zu Ende gedacht. „Vielleicht ein Treffpunkt für die Jugend, ein Ort für Weinproben oder auch ein pittoresker Rastplatz für Wanderer“, haben die beiden Binzener Gemeinderäte schon zahlreiche Ideen. Tatsache ist, dass die Gemeinde sehr interessiert ist, dass aus dem einstigen Bammert-Häuschen, wieder ein zu nutzendes Kulturgut wird, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Der Eingangsschlüssel wird später wohl bei der Verwaltung im Rathaus liegen, mutmaßt Krumm.

Unter Bammert-Häuschen verstand man im Übrigen in frührer Zeit einen Ort, an dem der Bammert im Rebberg darauf achtete, dass das Wichtigste, was ein Winzer hat, nämlich die Trauben, geschützt wird. Vor Vögeln und vor Menschen. Dazu besaß er auch eine Schrotflinte, mit der er ab und an Warnschüsse abgab, um den Trauben-Klau und Trauben-Fraß zu unterbinden.

In früheren Jahren waren die Rebberge zur Weinlese einige Woche gesperrt worden. „Das ist heute nicht mehr so, denn Spaziergänger und Wanderer sollen die Wege ja ganzjährig nutzen können“, informiert Oliver Baumert. Den Bammert gibt es heute nicht mehr.

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