Binzen Smartphone als Kunstprojekt

Weiler Zeitung
„Digital Natives“ und ihre Smartphones als Fotomotiv Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Eröffnung mit Podiumsdiskussion bei Resin

Binzen. Im „reforum“ der Firma Resin in Binzen wird am Freitag, 27. September, um 18.30 Uhr die Ausstellung „Smartphone Stacks“ mit einer vom Künstler Florian Mehnert moderierten Podiumsdiskussion eröffnet. Es diskutieren der Landesbeauftragte für Datenschutz, Stefan Brink, der Medienpädagoge Prof. Horst Niesyto sowie jugendliche Modelle des Fotoprojekts.

Es handelt sich um ein künstlerisches Fotoprojekt. Der Konzeptkünstler hat „Digital Natives“ mit ihren Smartphones übereinandergestapelt und fotografiert. Auf diese Art will Mehnert auf aktuelle Fragen aufmerksam machen: In welcher Weise verändern Smartphones nicht nur die Art, wie wir kommunizieren, sondern auch die Qualität unserer Kommunikation? Ersetzen Whatsapp und Instagram den differenzierten Diskurs und das persönliche Gespräch?

90 Prozent von mehr als 959 000 Apps in Googles Play-Store verfolgen das Verhalten ihrer Nutzer und liefern die Daten an ein Netzwerk von Drittanbietern, erläutert Mehnert. Das Smartphone sei das fundamentale Werkzeug, um persönliche Daten zu sammeln. Das menschliche Verhalten werde ausgewertet und monetarisiert. Es gehe dabei um die durch algorithmische Systeme errechnete Wahrscheinlichkeit und die Vorhersage von Konsum- und Kaufabsichten.

Die Zerstörung der Privatsphäre und der Würde des Menschen würden in Kauf genommen und systematisch für ökonomische Zwecke ausgehöhlt, so der Künstler weiter. „Smartphones dienen also nicht nur als Kommunikationsmittel und Fenster zur Welt, sondern auch als Überwachungs- und Datensammelgeräte. Wir leben im Zeitalter des ,Überwachungskapitalismus’ und des ,Privacy Paradox’. Obwohl wir um die Vernichtung unserer Privatsphäre und Würde wissen, stimmen wir dem Sammeln unserer Verhaltensdaten zu.“

Die „Smartphone Stacks“ visualisieren, wie der Mensch auf ein zu berechnendes Datenmaterial reduziert wird. Sie sollen einen visuellen Zugang jenseits der rationalen Diskussion zur Reflexion über die Rolle des Smartphones und unserer Privatsphäre schaffen.

Das Projekt wird vom Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und der Firma Resin gefördert.

 Zur Eröffnung sowie zum Besuch der Ausstellung sind alle Interessierten eingeladen. Das „reforum“ hat montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 16 Uhr.

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