Binzen Starkregen lässt Gräber verwüstet zurück

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In Mitleidenschaft gezogen wurde beim Starkregenereignis im Juli auch der Friedhof in Binzen. Foto: Zoë Schäuble

Gemeinderat: Suche nach den Ursachen für Schlammlawinen / Gegenmaßnahmen

Binzen - Der Starkregen vom 16. Juli, der auch Binzen schwer getroffen hat, war nun noch einmal Thema im Gemeinderat.

Der Friedhof

Bürgermeister Andreas Schneucker sprach die Verwüstungen an, die die Geröll- und Schlammlawinen, die vom Tüllinger herabflossen, auf dem Friedhof hinterlassen haben. Auf den teilweise unterspülten Gehwegen haben sich Platten verschoben. Einzelne Gräberfelder wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Einige sind nicht mehr standfest.

Schneucker berichtete von acht Gräbern, deren Ruhezeit ohnehin in Kürze abläuft. Die Angehörigen haben bereits ein Schreiben von der Gemeinde erhalten mit der Empfehlung, diese abzuräumen.

Des Weiteren sind Gräber betroffen, die erst in drei bis fünf Jahren auslaufen. Auch in diesen Fällen können sich die Angehörigen für ein vorzeitiges Abräumen entscheiden. Ihnen hat die Gemeinde jedoch ein anderes Angebot unterbreitet.

Bei einer Spendenaktion unter den Bürgern der betroffenen Gemeinden im Vorderen Kandertal sind bisher 5900 Euro zusammengekommen. Ein Teil dieses Geldes soll nun dafür verwendet werden, die Grabsteine wieder herzurichten, um den Schaden für die Angehörigen gering zu halten. Um die Wiederherstellung der Bepflanzung müssen sie sich allerdings selbst kümmern.

Vorsorge treffen

In Binzen will man nun Vorkehrungen treffen, um im Falle eines erneuten Starkregenereignisses zumindest die Schlamm- und Gerölllawinen effektiv abhalten zu können. Eine Hilfe dabei sind die im Rahmen des Pilotprojekts „EroL“ – Erosionsereignisse durch Starkregen im Markgräflerland – vorgeschlagenen Maßnahmen, die insbesondere in der Nachbargemeinde Schallbach schon verstärkt umgesetzt werden.

Der Bürgermeister kündigte eine Begehung an, bei der man sich mit dieser Thematik auseinandersetzen will. Als neuralgische Punkte nannte er den Schallbacher Weg und Gebiete oberhalb der Autobahn. Für Maßnahmen, um künftige Schäden zu vermeiden, soll ein noch nicht näher bezifferter Betrag in den kommenden Haushalt eingestellt werden.

Anmerkungen zum Thema

Nach Problemen mit Hochwasser an der Kander, wo zu Jahresbeginn viele Bäume gefällt wurden, erkundigte sich Nadja Lützel. Der Pegel sei zwar angestiegen, aber auch sehr schnell wieder gesunken, hatte Schneucker beobachtet.

Walter Huber wies darauf hin, dass es im Hermann-Daur-Weg vor einigen Jahren schon einmal Probleme gegeben habe. Auch seinerzeit habe man sich das vor Ort angesehen, aber dann sei nichts geschehen, äußerte er die Befürchtung, dass es wieder so kommen wird.

Schneucker plädierte für Grünstreifen am Rand der Felder. „Das würde schon viel bringen.“ Als wichtig wurde außerdem erachtet, dass die Abläufe zu jeder Zeit freigehalten werden.

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