Binzen Talent, Können und ein starkes Wir-Gefühl

Christoph Schennen
Musikalisches Teamwork mit hoffnungsfroher Botschaft: Das Jugendorchester des MV Binzen. Foto: Christoph Schennen

Bläsernachwuchs gibt Konzert in der Halle 

Ein Instrument zu erlernen erfordert Talent, aber auch viel Ausdauer und Fleiß. Umso schöner, wenn man die Früchte des langen Übens bei einem Konzert zu Gehör bringen kann wie am vergangenen Wochenende in Binzen.

Von Christoph Schennen

Binzen - Unter dem Motto „Hoffnung“ zeigten am Samstag Kinder und Jugendliche des Musikvereins Binzen, was sie in den vergangenen Monaten gelernt haben. Grün ist die Farbe der Hoffnung. In Anspielung auf das Motto hatten sich die jungen Musizierenden ein grünes Band ins Haar geflochten oder eine grüne Krawatte umgebunden. Aus der Brusttasche des Jackets von Dirigent Andreas Kalchschmidt lugte ein grünes Tuch. Auch die Tische waren mit grünen Bändern geschmückt. Zum Auftakt spielte die Bläserklasse, die jüngsten Musizierenden des Vereins. Die Kinder bekamen viel Applaus für ihren Auftritt; sie spielten „Mc Ronald’s March“, „Tortoise Race“ (Schildkrötenrennen), den Holzschuhtanz „Cloq Dance“ und „Cyclist in Moscow“ – alles Stücke des Komponisten Jan de Haan, die dieser speziell für neuformierte Jugendorchester arrangiert hat.

„Der ,Cyclist’ eignet sich dank seiner vierstimmigen Besetzung sehr gut für die Bläserklasse“, informierte Kalchschmidt. Hier und da ein schiefer Ton kann passieren und wurde den Jüngsten gern vergeben, die sich gerade die ersten Sporen in der Blasmusik verdienen.

Wohin beharrliches Üben führen kann, zeigte sich dann beim Auftritt des Jugendorchesters. Ruhige und getragene Passagen bot das Auftaktstück, „Break-up“, was „Aufbruch“ bedeutet, gefolgt vom „Geschmack von Irland“ („Taste of Ireland“) von Johan Nijs. Statt der zu diesem Volkslied gehörenden irischen Instrumente, zum Beispiel der keltischen Harfe, die den „Irish Folk“ so klangreich machen, brachte das Jugendorchester seine Blasinstrumente zum Einsatz. Auffällig war, dass die stärkste Fraktion im Orchester die neun Klarinettistinnen sind, gefolgt von den Saxophonistinnen, fünf an der Zahl. Das Klangspektrum wurde abgerundet durch die Schlagzeuger, die auch das Xylophon und weitere Instrumente bedienten.

„Hymne der Hoffnung“

Mit der „Hymne der Hoffnung“ begab sich das Orchester wieder zurück zum Motto des Nachmittags. Im Hintergrund lief eine Präsentation, in der die Musiker mit Worten ausdrückten, was ihnen wichtig ist. „Wir wünschen uns die Zeit zurück, in der einiges besser war“, war dort unter anderem zu lesen oder die Vorgabe, an einem Strang zu ziehen, um weiter Konzerte geben zu können. Wichtig ist dem Ensemble „Talent, Können, Motivation, Ausdauer, Spaß, Kameradschaft, Geselligkeit, ein Wir-Gefühl und Geborgenheit“.

Das nachfolgende Stück „Antigua Bay“ überzeugte mit wechselnden Metren und erfrischenden Akkordfolgen. Imposant waren auch die musikalischen Hommagen an „Meat Loaf“ – mit Soli von Paulina Quinn am Alt-Saxophon und von Simon Braun an der Trompete – und „Queen“. Seinen Abschluss fand das Konzert mit „Shallow“ und bekannten Stücken aus Disney-Filmen.

Andreas Kalchschmidt betonte, dass bei allem Ehrgeiz der Spaß bei der Orchesterarbeit nicht zu kurz kommen darf. Nach den Proben geht es deshalb hin und wieder in die Eisdiele, aber auch Kegel- und Spielabende lassen die Gemeinschaft wachsen.

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