Binzen Traditionspflege seit fast 40 Jahren

Ralph Lacher
Der schöne Brauch an Heiligabend in Binzen ist wieder möglich, an dem Mitglieder des Musikvereins als Weihnachtskapelle mit dem Pferdegespann zu Platzkonzerten fahren. Foto: Ralph Lacher

Weihnachtskonzerte: Sechs Musiker ziehen an Heiligabend durch Binzen / Diverse Lieder zu hören

Fast 40 Jahre lang – bis vor den Corona-Einschränkungen – und in Anlehnung an einen Brauch aus der Nachkriegszeit spielen junge und junggebliebene Mitglieder des Musikvereins Binzen immer an Heiligabend Advents- und Weihnachtslieder im Dorf.

Von Ralph Lacher

Binzen. Nach zwei Jahren Unterbrechung kam das Weihnachtsspielen der sechs Musiker um den stellvertretenden Musikvereins-Vorsitzenden Harald „Harry“ Lau wieder bestens an. Das erklärte der Musikverein-Vorsitzende Andreas Kalchschmidt. Er begleitete die Weihnachtsmusikanten an ihren ersten zwei Stationen und überreichte ein kleines Präsent.

Unterwegs mit der Pferdekutsche

Schon als das sechsköpfige Team, fünf davon Weihnachtsmänner zuzüglich einem in Gold gewandeten Christkind-Mädchen, auf dem Rathausplatz seinen ersten Auftritt absolvierte, war eine stattliche Zuhörerschar zugegen. Meist Gottesdienstbesucher hörten an der ersten Station zu, ehe die Musiker mit dem Pferdegespann des Müllheimer Kutschers Karlfrieder Weber ihre Tour durchs Dorf starteten.

Weber kutschierte die Musikanten vom ersten Spielort im Dorfkern hinauf in die Blauenstraße, dann weiter in die Fischingerstraße/Ecke Birkenweg und zum Abschluss zum Spielplatz im Lochacker.

Aus gut zwei Dutzend überwiegend klassisch-deutschen Weihnachtsliedern sowie einigen aus dem angelsächsischen Sprachraum spielten die Weihnachtsmusikanten eine wechselnde Auswahl. Gediegen und ruhig – eben so, wie es zum Heiligenabend passt. Dieses Motto galt auch in den Zuhörerreihen.

Speis und Trank als Dank für Traditionspflege

Die kleine Kapelle wurde nicht nur mit Applaus belohnt. Als zweite Art der Anerkennung für eine nicht selbstverständliche Art der Traditionspflege in Binzen hatten deren Mitglieder an allen Stationen von Anwohnern Speis und Trank spendiert bekommen. Kalchschmidt würdigte auch die Musiker am Rande des Auftritts. Es sei den Musikanten hoch anzurechnen, dass sie am Familienfest Heiligabend den Mitbürgern auf diese Art eine Freude bereiten und recht spät – erst nach 19 Uhr – nach Hause zurückkehren würden, betonte der Vorsitzende, bevor er sich selbst mit dem Gruß: „frohe Weihnacht“ verabschiedete.

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