Binzen Von Notwehr und Zivilcourage

Die Oberbadische
Bei einer Schulung lernten Juegndliche, wie man sich Aggressoren gegenüber behauptet. Foto: zVg

Jugendliche des Budo-Clubs bilden sich fort

Binzen - Bei einer Schulung in der Sporthalle haben sich Jugendliche und junge Erwachsene der Abteilung Taekwondo des Budo-Clubs Binzen mit dem Thema Notwehrrecht auseinandergesetzt.

Sabine Engelhardt, erste Vorsitzende des Vereins, organisierte für die Mitglieder die Schulung: „Als Verein ist es uns wichtig, den Jugendlichen und Erwachsenen nicht nur Praxis, sondern auch Theorie zu vermitteln. Dazu gehören ein Rechtsverständnis und das Nachdenken über Notwehrsituationen.“ Für die Schulung konnte sie Vereinsmitglied Bernhard Greßlin und den Trainer und zweiten Vorsitzenden, Markus Beer, gewinnen. Beide sind dafür ausgebildet und bringen Erfahrung aus langjähriger Polizeiarbeit mit. Fast 20 Vereinsmitglieder zwischen zwölf und 19 Jahren nahmen an der Veranstaltung teil.

Den Notwehrparagrafen kennen

In einem Theorieteil erklärte Greßlin, was strafbare Taten nach dem Strafgesetzbuch sind, und wie Gewalt darin einzuordnen ist, um dann den Notwehrparagrafen zu erläutern. Darauf aufbauend erkundete die Gruppe Szenarien, welche die Referenten zu Übungszwecken vorstellten oder die Anwesenden selbst einbrachten, um zu beurteilen, wann Notwehr vorliegt, wie diese erfolgen kann, und wann besonders für Mädchen und Frauen intensive Abwehr mit vollen Kräften wichtig ist.

Es nicht zur Eskalation kommen lassen

Thematisiert wurden zudem mögliche Dynamiken in einer Notwehr- und Stresssituation. „Im Kampfsport gibt es klare Regeln, in so einer Situation nicht“, so Beer. Ist etwa Alkohol im Spiel, kann das die Gewaltbereitschaft erhöhen und schneller zur Eskalation führen.

Danach ging es um die Möglichkeiten, eine Eskalation zu verhindern. Das sei, sofern möglich, immer die bessere Wahl, so Greßlin. Dazu gehören das Nachdenken, was vernünftig ist, das Vertrauen auf die eigene Intuition, die bewusste Risikoabwägung, die verbale Selbstbehauptung, deeskalierende Taktiken oder die Flucht. Ein wichtiger präventiver Aspekt sei, mittels Körperspracheselbstbewusst aufzutreten. Kampfsporttraining biete dafür beste Voraussetzungen.

Als Gruppe Zivilcourage zeigen

Zuletzt stand das Thema Zivilcourage auf der Agenda. Mit einem Rollenspiel wurde die Macht der Gruppe verdeutlicht und durch Wiederholungen geübt, wie man als Gruppe einem Opfer von Gewalt helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen: etwa durch laute Aufforderungen, vom Opfer abzulassen, indem man die Polizei ruft und Hilfe holt, sich um das Opfer kümmert, sich als Zeuge meldet oder nachfolgend Anzeige erstattet, um andere zu schützen. "Wenn ihr in einer Notsituation einer anderen Person helft und da sind auch andere, macht es gemeinsam", gab Greßlin den Jugendlichen mit auf den Weg.

Weitere Informationen: Die Jugend- und Erwachsenengruppe Taekwondo des Budo-Club Binzen e.V. trainiert montags und freitags 19.30 bis 21 Uhr. Kontakt Schnuppertraining: Sabine Engelhardt unter info@budoclubbinzen.de

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