^ Binzen: Weniger Feuerwerk ist mehr - Binzen - Verlagshaus Jaumann

Binzen Weniger Feuerwerk ist mehr

Weiler Zeitung
Feuerwerke sind schön anzusehen. Sie tragen jedoch erheblich zur Feinstaubbelastung bei. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Zentrale Veranstaltung soll Feinstaub reduzieren

Binzen (ag). Für seine Idee bekam Bürgermeister An-dreas Schneucker beim Neujahrsempfang spontanen Beifall. Er schlug vor, in Binzen zum Jahreswechsel 2020 ein gemeinsames Feuerwerk zu veranstalten. Es sollte eine Maßnahme sein gegen die überhand nehmende Silvesterknallerei und die damit verbundene Feinstaubproblematik. Jetzt wurde dieser Vorschlag im Gemeinderat diskutiert.

5000 Tonnen Feinstaub werden allein in Deutschland jedes Jahr zum Jahreswechsel freigesetzt, was 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubmenge entspreche, wie Schneucker schon zu Neujahr ausgeführt hatte.

Er schlägt stattdessen vor, für rund 2000 Euro ein zentrales siebenminütiges Feuerwerk abzubrennen in Verbindung mit einem kleinen Sektempfang. Ein Vorhaben, dass im Sinne des Klimaschutzes jedoch nur dann Sinn macht, wenn große Teile der Bevölkerung dafür auf private Feuerwerke verzichten.

Dies bezweifelte Sigurd Hagen, der deshalb fand, dass das Vorhaben ein falsches Signal sende und unterm Strich dadurch noch mehr Feinstaub erzeugt werde.

Ina Koska sprach von einem Versuch, der nicht kostenlos sein müsse. Sie schlug einen Spendenaufruf vor.

Nadja Lützel brachte als erste die Idee eines Verbots in die Diskussion mit ein. Dann wäre die Aktion ein Erfolg.

„Es ist ein Versuch, den Leuten, die ein Feuerwerk brauchen, eines zu geben, damit sie freiwillig auf ein eigenes verzichten“, brachte Frank Krumm die Situation auf den Punkt.

Verbot in Binzen von Silvesterknallern wird zunächst geprüft

Er sprach auch von seiner Sorge jedes Jahr zum Jahreswechsel, dass eine Rakete eine Scheune trifft und einen Brand auslöst. Auch er konnte sich ein Verbot durchaus vorstellen.

Alice Bucher betonte den sozialen Aspekt eines gemeinsamen Feuerwerks fürs Dorf, das ja nicht so groß ausfallen müsse, wie sie vorschlug.

Oliver Baumert fand, dass man es auf einen Versuch ankommen lassen sollte, ob dadurch tatsächlich weniger privat geböllert werde. Und Ina Koska schlug vor, das zentrale Feuerwerk unter genau diesem Aspekt zu bewerben.

Am Ende wurde der Tagesordnungspunkt vertagt. Der Bürgermeister will vor der Abstimmung zunächst prüfen lassen, ob ein Verbot von Silvesterknallern zumindest in Teilen des Orts möglich ist. Dies sei zum Beispiel bei alten Dorfkernen mit Fachwerkhäusern denkbar. Ortsplaner Stephan Färber führte noch das Vorhandensein gefährdeter Gebäude oder Anlagen als Verbotsgrund an.

Die Kontakte zum Veranstalter sind übrigens geknüpft. HS Feuerwerke war bereits anlässlich des Dorfjubiläums 2017 in Binzen tätig geworden.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading